Reise
in die Bretagne
von
Pepi und Anni Blaas
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Teilnehmer:
Blaas Pepi mit Anni, Holzer Ernst mit Elfi, Larch Sepp mit Poldi,
Wöll Guido mit Christl 20. Mai 2006 Treffpunkt war um 09.00 Uhr, beim Autobahn-Rasthaus Weer. Maria und Richard Wallenta überraschten uns mit einer netten Verabschiedung. Wir erreichten den Bodensee bei strömenden Regen, der bis Freiburg anhielt. Am vorgesehenen Stellplatz in Breisach (Clubfahrt Schwarzwald) hatte sich der Hamburger Fischmarkt breit gemacht, also weiter ins Elsass. Wir fanden nach 474 Km am Ortsanfang von Soultzmatt einen kleinen, aber geeigneten Stellplatz. Am Abend wurde das neue Wohnmobil von Christl und Guido durch Monsignore Castello (s. Bericht Kalabrien, 2005) auf den Namen "Gucci" getauft. STP Soultzmatt: N 47° 57' 22.8'' O 07° 15' 04. 0'' E+VE 21. Mai 2006 Quer durch Frankreich ging es bei wechselhaftem Wetter in Richtung Troyes. In Géraudot, zwischen dem Lac du Temple und dem Lac Orient, fanden wir nach 301 Km einen schönen Stellplatz. Da inzwischen die Sonne schien, stand dem Grill-Vergnügen nichts mehr im Wege. STP Géraudot: N 48° 18' 07.2'' O 04° 20' 05.7'' E+VE 22. Mai 2006 Bei ständig wechselndem Wetter - starker Wind, Sonne, Regen und das in kurzen Abständen - fuhren wir nach Orleans. Dank GPS und dem Stadtplan ist ein Parkplatz rasch gefunden. Wir spazierten in die Altstadt und besichtigen mit ehrfürchtigem Staunen die Kathedrale. Nach 250 Km erreichten wir Beaugency an der Loire. Nach dem Abendessen saßen wir mit Anorak und Decken(!) am Ufer und genossen französischen Wein. STP Beaugency: N 47° 46' 45.9'' O 01° 38' 14.0'' E+VE am Campingplatz am gegenüberliegenden Ufer 23. Mai 2006 Die Sonne weckte uns am Morgen, wir genossen die Fahrt und überquerten kurz nach Le Mans den Nullmeridian. In Mayenne kam plötzlich die Meldung von Guido über Funk "der Christl geht's nicht gut". Zwei junge Frauen verständigten sofort die Rettung. Nach der Versorgung durch den Notarzt wurde Christl in das nahe gelegene Krankenhaus eingeliefert. Die Rettungskette hatte hervorragend funktioniert. Für uns alle begann das bange Warten. Um 17.15 Uhr die erlösende Nachricht: "Christl ist stabil, muss jedoch stationär aufgenommen werden". Guido konnte auf dem Klinikgelände sein Wohnmobil abstellen, wir fuhren nach Fougères, das wir nach 244 Km erreichten. Beim Abendspaziergang gewannen wir einen ersten Eindruck dieser wehrhaften Stadt. Die Stimmung beim abendlichen Glas Wein war gedrückt, wir mussten immerzu an Christl und Guido denken. STP Fougères: Schulz, S. 19, N 48° 21,167' W 01° 12,067' sehr eng, da auch von Einheimischen stark frequentiert! 24. Mai 2006 Anruf bei Guido: "Der Christl geht's ganz gut, sie muss 4 bis 5 Tage bleiben, dann kommen sie vielleicht nach". Wir besichtigten die ausgedehnte Burganlage mit den imposanten Wehrtürmen. Fougères war lange Grenzfestung der selbständigen Bretagne gegen Frankreich. Am Nachmittag ging die Fahrt weiter Richtung Norden, wir steuerten den Mont St. Michel an. Nach 52 Km erreichten wir über den Damm den überfüllten Parkplatz und staunten über die Klosteranlage auf dem Berg. Beeindruckend auch das Spiel von Ebbe und Flut. Bei Ebbe zieht sich das Meer 15 km weit zurück! STP Mont St. Michel: Schulz, S. 23, N 48° 37,844' W 01° 30,459' Gebühr: € 8,00 / Mobil 25. Mai 2006 Früh am Morgen - noch ist alles ruhig - besichtigten wir das Kloster St. Michel auf dem 80 m hohen Felsen im Meer. Eintritt € 8,-- / Person. Durch die Grand Rue ging es über den weltlichen Teil, an Wehrmauern, Treppen und Durchgängen vorbei, zur Klosteranlage. Auf über drei Stockwerken besichtigten wir neben dem Refektorium weitere Räume und hatten immer wieder einen herrlichen Blick auf das Meer. Beim Anblick des Tretrades konnten wir uns gut die Mühen vorstellen, die notwendig waren, um die Versorgung der Klosteranlage sicher zu stellen. Beeindruckend auch der luftige Kreuzgang. Anschließend fuhren wir zurück nach Mayenne und besuchten Christl und Guido, der inzwischen mit dem ÖAMTC in Wien Kontakt aufgenommen hatte. Nach Absprache mit den Ärzten wurde vereinbart, dass am Freitag der Rücktransport stattfinden werde. Guido wurde von uns noch mit Kartenmaterial versorgt, er wird dann ebenfalls die Rückreise antreten. Wir verabschiedeten uns und fuhren weiter nach Sains. Dort erreichten wir nach 244 Km einen netten Stellplatz. Beim abendlichen Glas Wein besprachen wir nochmals das Geschehen und hofften auf einen guten Ausgang. STP Sains: Schulz, S. 26, N 48° 33,194' W 01° 35,171' E+VE 26. Mai 2006 Nachdem sich das Wetter gebessert hatte, starteten wir bei Sonnenschein zum Menhir de Champ-Dolent, der mit 9,5 m höchste aufrecht stehende Menhir in der Bretagne. Weiter ging es über St. Malo, Cancale zum Pointe du Grouin, den wir nach 71 Km erreichten. Eine Wanderung zum Cap brachte uns erstmals die "wilde" Küste nahe, und an den Felsen sahen wir die Auswirkungen der gewaltigen Gezeitenunterschiede. Beim Anruf teilte uns Guido mit, dass der Krankenwagen mit zwei Fahrern und einem Arzt bereits im Krankenhaus eingetroffen ist, und um 18.00 Uhr die Heimreise erfolgen wird. Wir wünschten beiden eine gute Fahrt. STP Pointe du Grouin, Schulz, S. 29, N 48° 42,396' W 01° 50,813' 27. Mai 2006 Zurück über Cancale. Dort stellten wir beim Tankstopp fest, dass am Einkaufscenter Super-U ein Stellplatz für Mobile ausgewiesen ist. V+VE und Waschmaschinen vorhanden! Weiter ging es nach Rothéneuf, zum Skulpturenpark des Abbé Fouré. Dieser Einsiedler hatte im Laufe von 25 Jahren das Leben der Familie Rothéneuf mit (zu)viel Fantasie in Stein gehauen. St. Malo umfuhren wir und überquerten auf einem Damm den Mündungstrichter der Rance bei Dinard. Auf der Westseite besichtigten wir das erste Gezeitenkraftwerk Europas. Durch den Unterschied der Wasserstände bei Ebbe und Flut werden pro Jahr 500 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt. Angenehmerweise wurde die Wirkungsweise auch in deutscher Sprache erklärt. Auf dem Weg zum Cap Fréhel hielten wir zunächst beim Fort la Latte. Dieses Fort wurde vom Festungsbaumeister Vauban - dem wir noch öfter begegnen werden - erbaut. Unser Ziel erreichten wir nach 74 Km, das Cap Fréhel. Wir standen dort 70 m über dem tosenden Meer. Zwei wuchtige Leuchttürme (der ältere von Vauban) konnten wir dort bewundern. Nach dem Grillen in der Abendsonne spazierten wir nochmals zum, nun menschenleeren, Cap. Plötzlich fiel starker Wind ein, dichte Nebelschwaden zogen vom Meer herauf, in kurzer Zeit waren wir von diesem umhüllt. Wir erlebten ein herrliches Naturschauspiel. STP Cap Fréhel, Schulz S. 39, N 48° 40,923' W 02° 19,079' 28. Mai 2006 Weiter entlang der Nordküste, machten wir in St. Brieuc einen Spaziergang und bewunderten die Kirche. Auf der Fahrt in Richtung Paimpol sahen wir kurz vorher die Abtei von Beauport, eine Prämonstratenserabtei aus dem 13. Jhdt. Es stehen nur mehr die Außenmauern, jedoch vermittelte das Ensemble einen nachhaltigen Eindruck. Wir machten in Perros Guirec Mittagspause. Dort trafen wir Mag. Nitsch, einen ehemaligen Schwazer, der mit Gattin ebenfalls mit dem Wohnmobil unterwegs war. Wir verabredeten uns am Tagesziel, Trégastel, das wir nach 149 Km erreichten. STP Trégastel, Schulz S. 56, N 48° 49,440' W 03° 29,947' Gebühr: € 6,00, V+VE, 29. Mai 2006 Bei einer Wanderung an der Cote de Granit Rose` bewunderten wir die Steinmonumente der Natur, wobei wir starken Wind als Begleiter hatten. Wir besuchten anschließend den Wochenmarkt und setzten anschließend die Reise fort in Richtung Pointe de Primel. Auf dem Weg dorthin machten wir in St. Jean du Doigt eine Pause und besichtigten erstmals einen typisch bretonischen Pfarrbezirk. Das Ziel, Plougasnou, erreichten wir nach 63 Km.STP Plougasnou, Schulz S. 66, N 48° 41,823' W 03° 47,593' 30. Mai 2006 Da beim Mobil von Ernst und Elfi die Warnleuchte für den Dieselfilter aufleuchtete, fuhren wir in Morlaix die Fiatwerkstätte an. Mag. Nitsch hatte uns von Trégastel aus einen Termin vereinbart (französisch sprechen sollte man für diese Fälle können). Da kein Ersatzfilter zur Verfügung stand, wurde der Filter gereinigt und wieder eingebaut. Eine prompte Bedienung. Nun stand einem Ausflug ins Landesinnere nichts mehr im Wege. An diesem Tag wollten wir weitere Kirchenbezirke und Calvaire besichtigen. Zunächst fuhren wir nach Lampaul Guimiliau. Durch das Triumphtor kamen wir in den Kirchenbezirk. In der Kirche bewunderten wir die Altäre und eine Darstellung der Grablegung. Einen besonderen Eindruck machte auf uns das Taufbecken. Weiter nach Guimiliau. Dort steht der sehenswerteste Calvair. In 37 Gruppen wird das neue Testament in Granit dargestellt. Auch das Kircheninnere mit den Altären und vor allem das geschnitzte Taufbecken nahm uns gefangen. Das Ziel für den Tag erreichten wir nach 67 Km, nämlich St. Thegonnec. Zunächst besichtigten wir den Kirchenbezirk. Die Kirche selbst wird - nach einem Brand - aufwendig restauriert. Im Mittelpunkt standen die aus-drucksvoll geschnitzten Figuren am Altar, aber auch die Kanzel, eine herrliche Schnitzarbeit, beeindruckte uns sehr. Im prächtigen Beinhaus wurden wir von einer eigenen Atmosphäre umfangen. Im Untergeschoß fanden wir wiederum eine schön gestaltete Grablegungsszene. STP St. Thegonnec, Schulz S. 91, N 48° 31,343' W 03° 56,763', V+VE 31. Mai 2006 Bei herrlichstem Wetter zeigte an diesem Morgen das Thermometer 3,8 °C (!). Da Sepp und ich mit dem Gas sparen mussten, wurde beim Frühstück viel heißer Tee getrunken. Das Problem Gas musste also gelöst werden. Ein SMS an unseren Sohn, zu Hause ein Blick ins Internet und das Antwort-SMS zeigte uns die Adresse einer Gas-Füllstation in Brest an. Wie sich herausstellte konnten dort unsere Gasflaschen gefüllt werden. (Primgaz agenze commerziale, rue monjaret de kerjegu, N 48° 23,384 W 04° 27,226'). Anschließend besuchten wir das neu errichtete Ozeanopolis, eine große Aquariumsanlage. Unser Tagesziel, Plougastel Daoulas, erreichten wir nach 70 Km. Beim Abendspaziergang konnten wir einen weiteren, sehr schönen Calvair besichtigen. Außerdem machten wir uns mit einem weiteren Nationalgetränk der Bretonen bekannt, dem Cidre. Ein etwas süßlicher Apfelmost, der bei entsprechender Menge genossen, auch einen guten Schlaf garantiert. STP Plougastel Daoulas, Schulz S. 110, N 48° 22,294' W 04° 21,878', V+VE 1. Juni 2006 Unser Ziel war heute die Halbinsel Crozon. Zunächst fuhren wir das Pointe de Espagnols an. Von dort hatten wir einen schönen Blick über die Hafeneinfahrt von Brest. Dort ist ein wichtiger Marinestützpunkt Frankreichs. Wir konnten die Einfahrt eines Atom-U-Bootes beobachten. Von Kreuzern und Schnellbooten, sowie durch Militär auf allen Hügeln rundum abgeschirmt, strebte es der U-Bootbasis zu. Inzwischen hatte sich eine größere Anzahl Zuschauer eingefunden. Ernst fotografierte fleißig, bis ihm ein Gendarm auf die Schulter klopfte und die Bilder auf der Digitalkamera sehen wollte. Erst als alle Bilder, die das U-Boot zeigten, gelöscht waren, gab er sich zufrieden. Weiter ging es zum Pointe de Penhir. Nach dem Spaziergang zum Cap besichtigten wir die Gedenkstätte für die U-Bootfahrer. Nach 87 Km erreichten wir unser Tagesziel, Camaret. Unmittelbar neben dem STP konnten wir die Alignements de Lagatjahr besichtigen. Über 140 Menhire stehen dort in drei Reihen. STP Camaret II, Schulz S. 115, N 48° 16,488 W 04° 36,480', V+VE € 6,--/ Nacht/Mobil 2. Juni 2006 An diesem Tag hatten wir vor, den westlichsten Punkt Frankreichs anzusteuern. Stellvertretend für die täglichen Kaffeepausen und Spaziergänge in vielen netten Orten entlang der Route sollte hier Douarnenez erwähnt werden. Zunächst umrundeten wird den Pointe du Van. Dann zum wichtigeren Pointe du Raz. Dort mussten wir auch für das Parken bezahlen. Aber die Natur entschädigte uns. Wir standen am westlichsten Punkt Frankreichs und hatten einen strahlend blauen Himmel über uns. Wir konnten uns gut vorstellen, welche Hexenküche bei Schlechtwetter dort herrschen muss. Unser Zwischenziel, Cléden Cap Sizum erreichten wir nach 99 km. Das nachmittägliche Sonnenbad schloss ein Grillabend ab. Wir hatten mittlerweile Temperaturen um 30 °C. STP Cléden Sizum, Schulz S. 123, N 48° 02,915' W 04° 39,010'', V+VE 3. Juni 2006 Zunächst stand Quimper auf dem Reiseplan. Eine quirlige Stadt mit engen Gassen, Fachwerkhäusern und einem wunderschönen Dom. Ebenfalls einen Besuch wert war uns das Hafenstädtchen Bénodet, wir genossen dort erntefrische Austern. Unser Tagesziel war jedoch Concarneau, das wir nach 90 Km erreichten. Ein Muss war der Besuch der Ville Close. Die Altstadt liegt auf einer kleinen Insel und kann über eine schmale Brücke erreicht werden. Sicher, es waren viele Besucher dort, aber das gehörte zur besonderen Atmosphäre dazu. STP Concarneau, Schulz S. 137, N 47° 52,718' W 03° 55,234', V+VE
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