Reise in die Bretagne

 von Pepi und Anni Blaas


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Teilnehmer: Blaas Pepi mit Anni, Holzer Ernst mit Elfi, Larch Sepp mit Poldi, Wöll Guido mit Christl 

20. Mai 2006
Treffpunkt war um 09.00 Uhr, beim Autobahn-Rasthaus Weer. Maria und Richard Wallenta überraschten uns mit einer netten Verabschiedung. 
Wir erreichten den Bodensee bei strömenden Regen, der bis Freiburg anhielt. Am vorgesehenen Stellplatz in Breisach (Clubfahrt Schwarzwald) hatte sich der Hamburger Fischmarkt breit gemacht, also weiter ins Elsass. Wir fanden nach 474 Km am Ortsanfang von Soultzmatt einen kleinen, aber geeigneten Stellplatz. Am Abend wurde das neue Wohnmobil von Christl und Guido durch Monsignore Castello (s. Bericht Kalabrien, 2005) auf den Namen "Gucci" getauft. STP Soultzmatt: N 47° 57' 22.8'' O 07° 15' 04. 0'' E+VE

21. Mai 2006
Quer durch Frankreich ging es bei wechselhaftem Wetter in Richtung Troyes. In Géraudot, zwischen dem Lac du Temple und dem Lac 
Orient, fanden wir nach 301 Km einen schönen Stellplatz. Da inzwischen die Sonne schien, stand dem Grill-Vergnügen nichts mehr im Wege. STP Géraudot: N 48° 18' 07.2'' O 04° 20' 05.7'' E+VE

22. Mai 2006
Bei ständig wechselndem Wetter - starker Wind, Sonne, Regen und das in kurzen Abständen - fuhren wir nach Orleans. Dank GPS und dem Stadtplan ist ein Parkplatz rasch gefunden. Wir spazierten in die Altstadt und besichtigen mit ehrfürchtigem Staunen die Kathedrale. Nach 250 Km erreichten wir Beaugency an der Loire. Nach dem Abendessen saßen wir mit Anorak und Decken(!) am Ufer und genossen französischen Wein. STP Beaugency: N 47° 46' 45.9'' O 01° 38' 14.0'' E+VE am Campingplatz am gegenüberliegenden Ufer

23. Mai 2006
Die Sonne weckte uns am Morgen, wir genossen die Fahrt und überquerten kurz nach Le Mans den Nullmeridian. In Mayenne kam plötzlich die Meldung von Guido über Funk "der Christl geht's nicht gut". Zwei junge Frauen verständigten sofort die Rettung. Nach der Versorgung durch den Notarzt wurde Christl in das nahe gelegene Krankenhaus eingeliefert. Die Rettungskette hatte hervorragend funktioniert. Für uns alle begann das bange Warten. Um 17.15 Uhr die erlösende Nachricht: "Christl ist stabil, muss jedoch stationär aufgenommen werden". Guido konnte auf dem Klinikgelände sein Wohnmobil abstellen, wir fuhren nach Fougères, das wir nach 244 Km erreichten. Beim Abendspaziergang gewannen wir einen ersten Eindruck dieser wehrhaften Stadt. Die Stimmung beim abendlichen Glas Wein war gedrückt, wir mussten immerzu an Christl und Guido denken. STP Fougères: Schulz, S. 19, N 48° 21,167' W 01° 12,067' sehr eng, da auch von Einheimischen stark frequentiert!

24. Mai 2006
Anruf bei Guido: "Der Christl geht's ganz gut, sie muss 4 bis 5 Tage bleiben, dann kommen sie vielleicht nach". Wir besichtigten die ausgedehnte Burganlage mit den imposanten Wehrtürmen. Fougères war lange Grenzfestung der selbständigen Bretagne gegen Frankreich. Am Nachmittag ging die Fahrt weiter Richtung Norden, wir steuerten den Mont St. Michel an. Nach 52 Km erreichten wir über den Damm den überfüllten Parkplatz und staunten über die Klosteranlage auf dem Berg. Beeindruckend auch das Spiel von Ebbe und Flut. Bei Ebbe zieht sich das Meer 15 km weit zurück! STP Mont St. Michel: Schulz, S. 23, N 48° 37,844' W 01° 30,459' Gebühr: € 8,00 / Mobil


25. Mai 2006
Früh am Morgen - noch ist alles ruhig - besichtigten wir das Kloster St. Michel auf dem 80 m hohen Felsen im Meer. Eintritt € 8,-- / Person. Durch die Grand Rue ging es über den weltlichen Teil, an Wehrmauern, Treppen und Durchgängen vorbei, zur Klosteranlage. Auf über drei Stockwerken besichtigten wir neben dem Refektorium weitere Räume und hatten immer wieder einen herrlichen Blick auf das Meer. Beim Anblick des Tretrades konnten wir uns gut die Mühen vorstellen, die notwendig waren, um die Versorgung der Klosteranlage sicher zu stellen. Beeindruckend auch der luftige Kreuzgang. Anschließend fuhren wir zurück nach Mayenne und besuchten Christl und Guido, der inzwischen mit dem ÖAMTC in Wien Kontakt aufgenommen hatte. Nach Absprache mit den Ärzten wurde vereinbart, dass am Freitag der Rücktransport stattfinden werde. Guido wurde von uns noch mit Kartenmaterial versorgt, er wird dann ebenfalls die Rückreise antreten. Wir verabschiedeten uns und fuhren weiter nach Sains. Dort erreichten wir nach 244 Km einen netten Stellplatz. Beim abendlichen Glas Wein besprachen wir nochmals das Geschehen und hofften auf einen guten Ausgang. STP Sains: Schulz, S. 26, N 48° 33,194' W 01° 35,171' E+VE

26. Mai 2006
Nachdem sich das Wetter gebessert hatte, starteten wir bei Sonnenschein zum Menhir de Champ-Dolent, der mit 9,5 m höchste aufrecht stehende Menhir in der Bretagne. Weiter ging es über St. Malo, Cancale zum Pointe du Grouin, den wir nach 71 Km erreichten. Eine Wanderung zum Cap brachte uns erstmals die "wilde" Küste nahe, und an den Felsen sahen wir die Auswirkungen der gewaltigen Gezeitenunterschiede. Beim Anruf teilte uns Guido mit, dass der Krankenwagen mit zwei Fahrern und einem Arzt bereits im Krankenhaus eingetroffen ist, und um 18.00 Uhr die Heimreise erfolgen wird. Wir wünschten beiden eine gute Fahrt. STP Pointe du Grouin, Schulz, S. 29, N 48° 42,396' W 01° 50,813'

27. Mai 2006
Zurück über Cancale. Dort stellten wir beim Tankstopp fest, dass am Einkaufscenter Super-U ein Stellplatz für Mobile ausgewiesen ist. V+VE und Waschmaschinen vorhanden! Weiter ging es nach Rothéneuf, zum Skulpturenpark des Abbé Fouré. Dieser Einsiedler hatte im Laufe von 25 Jahren das Leben der Familie Rothéneuf mit (zu)viel Fantasie in Stein gehauen. St. Malo umfuhren wir und überquerten auf einem Damm den Mündungstrichter der Rance bei Dinard. Auf der Westseite besichtigten wir das erste Gezeitenkraftwerk Europas. Durch den Unterschied der Wasserstände bei Ebbe und Flut werden pro Jahr 500 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt. Angenehmerweise wurde die Wirkungsweise auch in deutscher Sprache erklärt. Auf dem Weg zum Cap Fréhel hielten wir zunächst beim Fort la Latte. Dieses Fort wurde vom Festungsbaumeister Vauban - dem wir noch öfter begegnen werden - erbaut. Unser Ziel erreichten wir nach 74 Km, das Cap Fréhel. Wir standen dort 70 m über dem tosenden Meer. Zwei wuchtige Leuchttürme (der ältere von Vauban) konnten wir dort bewundern. Nach dem Grillen in der Abendsonne spazierten wir nochmals zum, nun menschenleeren, Cap. Plötzlich fiel starker Wind ein, dichte Nebelschwaden zogen vom Meer herauf, in kurzer Zeit waren wir von diesem umhüllt. Wir erlebten ein herrliches Naturschauspiel. STP Cap Fréhel, Schulz S. 39, N 48° 40,923' W 02° 19,079'

28. Mai 2006
Weiter entlang der Nordküste, machten wir in St. Brieuc einen Spaziergang und bewunderten die Kirche. Auf der Fahrt in Richtung Paimpol sahen wir kurz vorher die Abtei von Beauport, eine Prämonstratenserabtei aus dem 13. Jhdt. Es stehen nur mehr die Außenmauern, jedoch vermittelte das Ensemble einen nachhaltigen Eindruck. Wir machten in Perros Guirec Mittagspause. Dort trafen wir Mag. Nitsch, einen ehemaligen Schwazer, der mit Gattin ebenfalls mit dem Wohnmobil unterwegs war. Wir verabredeten uns am Tagesziel, Trégastel, das wir nach 149 Km erreichten. STP Trégastel, Schulz S. 56, N 48° 49,440' W 03° 29,947' Gebühr: € 6,00, V+VE, 

29. Mai 2006
Bei einer Wanderung an der Cote de Granit Rose` bewunderten wir die Steinmonumente der Natur, wobei wir starken Wind als Begleiter hatten. Wir besuchten anschließend den Wochenmarkt und setzten anschließend die Reise fort in Richtung Pointe de Primel. Auf dem Weg dorthin machten wir in St. Jean du Doigt eine Pause und besichtigten erstmals einen typisch bretonischen Pfarrbezirk. Das Ziel, Plougasnou, erreichten wir nach 63 Km.STP Plougasnou, Schulz S. 66, N 48° 41,823' W 03° 47,593'

30. Mai 2006
Da beim Mobil von Ernst und Elfi die Warnleuchte für den Dieselfilter aufleuchtete, fuhren wir in Morlaix die Fiatwerkstätte an. Mag. Nitsch hatte uns von Trégastel aus einen Termin vereinbart (französisch sprechen sollte man für diese Fälle können). Da kein Ersatzfilter zur Verfügung stand, wurde der Filter gereinigt und wieder eingebaut. Eine prompte Bedienung. Nun stand einem Ausflug ins Landesinnere nichts mehr im Wege. An diesem Tag wollten wir weitere Kirchenbezirke und Calvaire besichtigen. Zunächst fuhren wir nach Lampaul Guimiliau. Durch das Triumphtor kamen wir in den Kirchenbezirk. In der Kirche bewunderten wir die Altäre und eine Darstellung der Grablegung. Einen besonderen Eindruck machte auf uns das Taufbecken. Weiter nach Guimiliau. Dort steht der sehenswerteste Calvair. In 37 Gruppen wird das neue Testament in Granit dargestellt. Auch das Kircheninnere mit den Altären und vor allem das geschnitzte Taufbecken nahm uns gefangen. Das Ziel für den Tag erreichten wir nach 67 Km, nämlich St. Thegonnec. Zunächst besichtigten wir den Kirchenbezirk. Die Kirche selbst wird - nach einem Brand - aufwendig restauriert. Im Mittelpunkt standen die aus-drucksvoll geschnitzten Figuren am Altar, aber auch die Kanzel, eine herrliche Schnitzarbeit, beeindruckte uns sehr. Im prächtigen Beinhaus wurden wir von einer eigenen Atmosphäre umfangen. Im Untergeschoß fanden wir wiederum eine schön gestaltete Grablegungsszene. STP St. Thegonnec, Schulz S. 91, N 48° 31,343' W 03° 56,763', V+VE

31. Mai 2006
Bei herrlichstem Wetter zeigte an diesem Morgen das Thermometer 3,8 °C (!). Da Sepp und ich mit dem Gas sparen mussten, wurde beim Frühstück viel heißer Tee getrunken. Das Problem Gas musste also gelöst werden. Ein SMS an unseren Sohn, zu Hause ein Blick ins Internet und das Antwort-SMS zeigte uns die Adresse einer Gas-Füllstation in Brest an. Wie sich herausstellte konnten dort unsere Gasflaschen gefüllt werden. (Primgaz agenze commerziale, rue monjaret de kerjegu, N 48° 23,384 W 04° 27,226'). Anschließend besuchten wir das neu errichtete Ozeanopolis, eine große Aquariumsanlage. Unser Tagesziel, Plougastel Daoulas, erreichten wir nach 70 Km. Beim Abendspaziergang konnten wir einen weiteren, sehr schönen Calvair besichtigen. Außerdem machten wir uns mit einem weiteren Nationalgetränk der Bretonen bekannt, dem Cidre. Ein etwas süßlicher Apfelmost, der bei entsprechender Menge genossen, auch einen guten Schlaf garantiert. STP Plougastel Daoulas, Schulz S. 110, N 48° 22,294' W 04° 21,878', V+VE 

1. Juni 2006
Unser Ziel war heute die Halbinsel Crozon. Zunächst fuhren wir das Pointe de Espagnols an. Von dort hatten wir einen schönen Blick über die Hafeneinfahrt von Brest. Dort ist ein wichtiger Marinestützpunkt Frankreichs. Wir konnten die Einfahrt eines Atom-U-Bootes beobachten. Von Kreuzern und Schnellbooten, sowie durch Militär auf allen Hügeln rundum abgeschirmt, strebte es der U-Bootbasis zu. Inzwischen hatte sich eine größere Anzahl Zuschauer eingefunden. Ernst fotografierte fleißig, bis ihm ein Gendarm auf die Schulter klopfte und die Bilder auf der Digitalkamera sehen wollte. Erst als alle Bilder, die das U-Boot zeigten, gelöscht waren, gab er sich zufrieden. Weiter ging es zum Pointe de Penhir. Nach dem Spaziergang zum Cap besichtigten wir die Gedenkstätte für die U-Bootfahrer. Nach 87 Km erreichten wir unser Tagesziel, Camaret. Unmittelbar neben dem STP konnten wir die Alignements de Lagatjahr besichtigen. Über 140 Menhire stehen dort in drei Reihen. STP Camaret II, Schulz S. 115, N 48° 16,488 W 04° 36,480', V+VE € 6,--/ Nacht/Mobil

2. Juni 2006
An diesem Tag hatten wir vor, den westlichsten Punkt Frankreichs anzusteuern. Stellvertretend für die täglichen Kaffeepausen und Spaziergänge in vielen netten Orten entlang der Route sollte hier Douarnenez erwähnt werden. Zunächst umrundeten wird den Pointe du Van. Dann zum wichtigeren Pointe du Raz. Dort mussten wir auch für das Parken bezahlen. Aber die Natur entschädigte uns. Wir standen am westlichsten Punkt Frankreichs und hatten einen strahlend blauen Himmel über uns. Wir konnten uns gut vorstellen, welche Hexenküche bei Schlechtwetter dort herrschen muss. Unser Zwischenziel, Cléden Cap Sizum erreichten wir nach 99 km. Das nachmittägliche Sonnenbad schloss ein Grillabend ab. Wir hatten mittlerweile Temperaturen um 30 °C. 
STP Cléden Sizum, Schulz S. 123, N 48° 02,915' W 04° 39,010'', V+VE

3. Juni 2006
Zunächst stand Quimper auf dem Reiseplan. Eine quirlige Stadt mit engen Gassen, Fachwerkhäusern und einem wunderschönen Dom. 
Ebenfalls einen Besuch wert war uns das Hafenstädtchen Bénodet, wir genossen dort erntefrische Austern. Unser Tagesziel war jedoch Concarneau, das wir nach 90 Km erreichten. Ein Muss war der Besuch der Ville Close. Die Altstadt liegt auf einer kleinen Insel und kann über eine schmale Brücke erreicht werden. Sicher, es waren viele Besucher dort, aber das gehörte zur besonderen Atmosphäre dazu. STP Concarneau, Schulz S. 137, N 47° 52,718' W 03° 55,234', V+VE


4. Juni 2006
Einen malerischen Ort im wahrsten Sinn des Wortes besuchten wir mit Pont Aven. Die Stadt des Paul Gauguin, der dort die Schule von Pont Aven gründete. So gibt es noch sehr viele Galerien, Mühlen am Fluss Aven mit seinen Wasserfällen, tief hängenden Bäumen und Brücken, all das gibt der Stadt das einzigartige Gepräge. Weiter geht es nach Quimperlé, wo uns die schöne Altstadt gefällt. Die Kirche St. Croix ist dem Grundriss der Grabeskirche von Jerusalem nachempfunden. Die Hafenstadt Lorient umfuhren wir und kamen auf die Halbinsel Quiberon. Da Pfingsten war, mussten wir uns am Stellplatz in Kerné, den wir nach 116 Km erreichten, schmal machen. Den Sonnenuntergang bewunderten wir an diesem Abend um 22.10 Uhr. STP Kerné, Schulz S. 155, N 47° 29,513' W 03° 08,342', V+VE Gebühr: € 5,--

5. Juni 2006
Anni und ich waren schon um 09.00 Uhr gestartet, wir wollten mit der Fähre auf die Bell Ill. Zu unserer Überraschung war der Fährhafen voll wartender Menschen. An der Kasse wurde uns erklärt, dass das Fährpersonal streike und an diesem Tag der Fährbetrieb nicht mehr aufgenommen wird. Also zurück. 
Gemeinsam fuhren wir Richtung Carnac weiter, besuchten die Alignements von Kermario, wo 1029 Menhire in zehn Reihen stehen. Am Zielort des Tages sahen wir den in drei Teilen zerbrochenen Grand Menhir, der aufgestellt eine Höhe von 20 m erreichte. Nicht weit davon der Table des Marchands, dessen Grabkammern besichtigt werden können. Nach 42 km erreichten wir Locmariaquer. Dort war der Strand so einladend, dass ein Bad im Atlantik genossen wurde (brrrrrrr!!). STP Locmariaquer, Schulz S 160, N 47° 33,443' W 02° 56,918' V+VE in der Nähe vor dem Campingplatz.


6. Juni 2006
Ruhe- und Badetag. Da sich der Stellplatz unmittelbar neben einer weiteren Grabanlage befindet, wurde diese natürlich besichtigt. Den Weg dorthin weist ein Menhir indicatuer. Mit einer Taschenlampe ausgerüstet, konnten wir die Steinzeichnungen dieser Allée couverte bewundern. Bei einem ausgedehnten Spaziergang zeigte sich die typisch bretonische Landschaft mit den trocken gefallenen Booten, die auf die nächste Flut warteten. Ein schöner Sonnenuntergang spät am Abend und der Genuss französischen Weines beendete den Tag.


7. Juni 2006
Wir besuchten in Aury den alten Hafen am Fluss und fuhren weiter nach St. Anne d'Auray. Dort befindet sich das Zentrum der Verehrung der hl. Anna, der Schutzheiligen der Bretonen. Da sich gerade die Gelegenheit bot, nahmen wir am Gottesdienst teil. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Ein besonderes Erlebnis war die Zelebration der hl. Messe durch neun Priester und deren Gesang, mit kräftigen Stimmen. Wir umrundeten den Golf v. Morbihan und besichtigten die Sommerresidenz der bretonischen Herzöge, das Chateau Suscinio. Ziel war Arzon, das wir nach 89 km erreichten. STP Kermor, Schulz S. 171, N 47° 32,344 W 02° 52,864', V+VE Einfahrt für längere Mobil schwierig, da mehrere Poller die Einfahrt einengen!

8. Juni 2006
Im Hafen von Arzon bewunderten wir den Segelhafen. Unzählige Boote lagen an den Stegen. Da es überall verlockende Angebote gab, entschlossen wir uns kurzfristig, essen zu gehen. Ich konnte nicht widerstehen und bestellte mir eine (nicht billige) Platte mit allerlei Getier aus dem Meer. Ein opulentes Mahl, das mit einer Portion Fromage seinen Abschluss fand. Ernst sperrte sich mit dem Sicherheitsschloss aus, doch Elfi konnte über die Dachluke einsteigen und von innen das Mobil öffnen - allg. Applaus!

9. Juni 2006
Über La Roche Bernard - Stadtrundgang in mittelalterlichem Ambiente - ging die Fahrt 91 km weiter nach Piriac sur Mer. Der Stellplatz machte einen parkähnlichen Eindruck, zum Strand war es nicht weit. Abends ein Anruf von Guido "Christl kommt am Samstag nach Hause!" Wir waren alle sehr froh darüber. 
STP Piriac s.M II, Schulz S 174, N 47° 22,033' W 02° 31,949' V+VE in der Nähe

10. Juni 2006
Zunächst ging es nach Guérande. Durch das südl. Stadttor (von vier) gingen wir in die komplett mit einer Mauer umfriedete Altstadt. Es war gerade Markttag. Wir verbrachten einige Stunden in mittelalterlichem Ambiente. Auf viele Geschäfte, Cafes, Creperien und Handwerker wiesen bemalte Schilder hin. Sogar ein Kalligraph bot seine Dienste an. Weiter ging es nach Le Croisic. Über eine schmale Straße fuhren wir dann durch die Becken der Salzgewinnung. Meerwasser wird über Kanäle eingeleitet, verdunstet und das Salz abgeschöpft, das an Ständen verkauft wird. Nach einer Kaffeejause in St. Brevin fuhren wir an St. Nazaire vorbei, und über die Loiremündung über eine große Bogenbrücke nach Paimboeuf, 101 km, auf die Südseite der Loire. Somit war der Hauptteil unserer Reise in die Bretagne vorüber.
STP Paimboeuf, N 47° 17,378 W 02° 01,713', V+VE

11. Juni 2006
Bemerkenswert war, dass sich die Häuser südlich der Loire wesentlich von jenen in der Bretagne unterschieden. Wir waren überrascht, wie schnell wir den Kulturkreis gewechselt hatten. Da es nicht möglich ist, alle Schlösser an der Loire anzusehen, bzw. zu besuchen, haben wir uns auf einige, an der Strecke liegende geeinigt. Zunächst fuhren wir nach Bouzillé. Weiter nach St. Georges s. Loire zum Chatteau Serrant. In Angers besichtigten wir die Kathedrale und die Burg. Wir fuhren dann weiter bis wir nach 218 km Turquant erreichten. Dort fanden wir unzählige Höhlen im weichen Kalkgestein, die einstmals bewohnt waren. Heute dienen sie neben der Championzucht auch als Ateliers verschiedener Künstler und vereinzelt als Restaurants. STP Turquant, N 47° 13,434' O 00° 01,716, V+VE

12. Juni 2006
Zunächst fuhren wir kurz zurück nach Samur zum Fotografieren. Am Schlossparkplatz sind für Mobile eigene Stellflächen reserviert.
Unser nächstes Ziel war Amboise. Wir machen einen Stadtbummel, wanderten rund um die Burg und besichtigen die Kathedrale.
Das Thermometer zeigt bereits 32 °C. Wir machen in den Loireauen eine Pause im Schatten. Nach 136 km erreichen wir Chenonceaux und konnten am Parkplatz des Schlosses unsere Mobile abstellen. STP Chenonceaux, N 47° 19' 49,1'' O 01° 04' 08,7'', V+VE in der Nähe

13. Juni 2006
Wir haben die Parkanlage und das Schloss Chenonceaux besichtigt. Ein sehr schönes Schloss, das über den Fluss Cher gebaut wurde. Im Schloss konnten verschiedene Küchen, Prunkräume und Schlafzimmer besichtigt werden. 
Unsere Fahrt führte uns weiter nach Blois. Es war uns in der Stadt nicht möglich, einen Parkplatz zu finden. Direkt am Ufer der Loire, etwas außerhalb, ist ein Stellplatz beschildert. Von dort aus wäre es mit dem Fahrrad leicht, die Stadt zu erforschen. So begnügten wir uns mit dem Fotografieren des Schlosses und der Kathedrale. Weiter ging es nach Chambord. Eine mehrere Kilometer lange Allee führt gerade auf das Schloss zu. Der stark gegliederte Bau weist 365 Kamine und Türmchen auf. Wir waren sehr beeindruckt. Bei 34 °C nützten wir jeden Schatten im Park aus. Unser Ziel war wieder Bougency, das wir nach 89 km erreichten. Nun hatte sich der Kreis geschlossen. STP Beaugency: N 47° 46' 45.9'' O 01° 38' 14.0'' E+VE am Campingplatz am gegenüberliegendem Ufer.

14. Juni 2006
Nun begann praktisch die Rückfahrt. Über Orleans, Melun, Sezanne, Nancy 472 km bis nach Chermes an der kleinen Mosel. Ein schöner Stellplatz, der auch von Booten angefahren wurde. STP Chermes, N 48° 22,407' O 06° 17,693', V+VE Gebühr: € 6,--/Mobil 


15. Juni 2006
Wir fuhren nach Strassburg. Im Ortsteil Wecken hat Ernst neben einem P+R einen Parkplatz neben einem Gasthof gesehen. Wir fuhren ihn an und durften über Nacht bleiben. Mit der Straßenbahn fuhren wir ins Zentrum. Wir waren von der Atmosphäre der Stadt überrascht. Viele Kanäle durchziehen das Zentrum. Malerische Restaurants an den Ufern, teilweise auf drei Ebenen übereinander, laden zum Essen ein. Überwältigend der Strassburger Münster. Mit einem Bimmelzug machten wir eine Stadtrundfahrt und ließen uns die schönsten Bauten über Kopfhörer erklären. Auch in Strassburg hörten wir auf der Befestigungsanlage wieder von Vauban, dem Festungsbaumeister. STP Parkplatz Ortsteil Wacken, N 48° 34' 43.7'' O 07° 43' 53,9''

16. Juni 2006
Da wir verkehrsmäßig gut vorankamen, beschlossen wir in Biberach kurzerhand bis zum Kloster Andechs weiterzufahren. Wir erreichten den Parkplatz nach 366 km. Nach so langer Fahrt wurde dann jede Biersorte mehrfach verkostet, als Unterlage diente eine prächtige Stelze. STP Parkplatz Kloster Andechs

17. Juni 2006
Nach der Besichtigung der Rokokokirche auf dem hl. Berg machten wir uns über den Achensee auf die Rückfahrt. Nach 142 km erreichten wir Schwaz. 
Insgesamt waren wir 4366 km gefahren.


Literatur und Karten: Schulz: Mit dem Wohnmobil in die Bretagne 
pro mobil: Tourenbuch Bretagne 
ADAC Reiseführer: Bretagne
pro mobil: Reisemobil und Campingkarte 1:600.000, Frankreich
Die Generalkarte 1:200.000: Bretagne