Kreta
von Günther Rottenbacher


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Nachdem wir in den vergangenen Jahren das griechische Festland bereits ausgiebig kennen gelernt haben, wählten wir diesmal die größte griechische Insel als Urlaubsziel. Die Reise nach Kreta ist zwar weit, die mit dem Wohnmobil zurück zulegenden Km halten sich aber durchaus in Grenzen. Die Strecke Innsbruck-Venedig sowie Patras-Piräus beträgt zusammen nur etwa 540 Km. Der größere Rest wird per Schiff und zum Teil im Schlaf zurückgelegt. An Hand von genauen Karten und mehreren Führern haben wir uns gut vorbereitet, besonders das Büchlein “Mit dem Wohnmobil nach Kreta” vom WOMO-Verlag sollte uns vor Ort noch gute Dienste leisten. 

So gerüstet starten wir bei wunderschönem Spätsommerwetter Richtung Venedig. Wir wählen die Route über das Pustertal und Cortina, die kürzeste und landschaftlich schönste Strecke. Gegen 18 Uhr treffen wir in Mestre am Campingplatz “Venezia” ein, wo wir bereits von unseren Freunden Odo und Rotraud Spahn erwartet werden. Gemeinsam fahren wir am nächsten Morgen über den Damm und biegen in den Hafen von Venedig ein, wo bereits Wohnmobile in mehreren Reihen auf das Einschiffen warten. Die angekündigte Kontingentierung bei Camping an Bord hat offensichtlich nur den Zweck, die Urlauber zur frühzeitigen Buchung zu verleiten, die Anzahl von 50 Wohnmobilen wurde jedenfalls weit überschritten. Pünktlich um 14 Uhr legen wir ab und die Ausfahrt aus dem Hafen ist allein schon ein Erlebnis. Zum Greifen nah ziehen Markusplatz und Dogenpalast vorbei, schon deshalb sollte man Venedig statt Ancona als Abfahrtshafen wählen. Nach einer ruhigen Überfahrt legen wir am nächsten Tag gegen 22 Uhr, leider 2 Stunden zu spät, in Patras an. Wir haben vorgehabt noch am selben Abend weiter nach Piräus zu fahren, durch die Verspätung wird daraus nun eine Nachtfahrt. Sie verläuft jedoch problemlos und um 1,30 Uhr sind wir im Hafen von Piräus. Es folgt eine kurze Nacht, denn schon um 5,30 Uhr geht der Wirbel los. Die ersten Fähren kommen herein, darunter auch unser Schiff und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Die Fähre Piräus-Heraklion fährt täglich als Nachtfähre, lediglich im Sommer gibt es 1x pro Woche auch eine Tagfähre. Hier gibt es allerdings kein Camping an Bord. Nach 6 1/2 Stunden Überfahrt kommen wir pünktlich um 17,30 Uhr in Heraklion an. Unser Plan sieht vor zuerst der Nordküste nach Westen zu folgen, dann bei Rethymnon die Insel zu queren, um sie dann gegen Osten zu umrunden. Vorerst wollen wir aber gleich mit einem Highlight beginnen, der Besichtigung von Knossos, eine der meistbesuchten Attraktionen Kretas. Nur 5 Km südlich von Heraklion, ab Hafen beschildert, ist es schnell erreicht. Kurz vor dem Eingang befindet sich der Busparkplatz, dessen unterer Teil fast eben ist und sich gut für eine Übernachtung eignet. Das Übernachten auf diesen Parkplätzen hat in der Regel den Vorteil, am Morgen die ersten bei der Besichtigung zu sein. In Knossos ist das allerdings anders. Bereits um 1/2 8 Uhr, also eine halbe Stunde vor Öffnung sind die ersten 6 Busse am Platz und aus der erhofften ruhigen Besichtigung wird leider nichts. Im Minutenabstand treffen weitere Busse ein und wir fürchten schon überall auf Kreta diesem Touristenrummel zu begegnen, was sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Nach diesem Pflichtbesuch fahren wir gegen Mittag auf der Küstenstraße gegen Westen. Wir haben einen ersten Stellplatz ins Auge gefasst, den wir anfahren wollen. Die Hinweistafel Almyridia, halb verdeckt durch Gebüsch, sehen wir im letzten Moment, dann führt ein schmales asphaltiertes Sträßchen hinaus zu einem kleinen Hafen. Ein zu einer Taverne umfunktionierter Verkaufswagen, allerdings geschlossen, ein kleiner Parkplatz am Wasser, funktionierende Duschen und Toiletten, was will man mehr. Das ist unser erster Strandplatz auf Kreta, geeignet für 2 max. 3 Wohnmobile. Abends sitzen wir noch lange bei einem guten Glas Wein und bewundern den Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen leistet Odo “Entwicklungshilfe” im wahrsten Sinn des Wortes, denn die Schraube eines Fischerbootes hatte beim Start ein Seil erfasst und wurde dadurch blockiert. Da hilft nur noch ein scharfes Messer und nach harter Arbeit unter Wasser ist das Boot frei und der Fischer dankbar. Gegen 10 Uhr verlassen wir den Platz und fahren Richtung Rethymnon. Bereits einige Km vor der Stadt nimmt der Verkehr stark zu und in der Stadt herrscht dann das übliche Chaos. Wir halten uns an die Uferpromenade umrunden das venezianische Kastell und parken kostenlos an der Westseite auf einem großen Parkplatz. Von hier sind es nur wenige Minuten ins Zentrum mit seinen engen Gässchen und zahlreichen Bauwerken aus der Venezianer-Zeit. Eines der bekanntesten und meist fotografierten Bauwerke ist der Rimondi-Brunnen, aber auch ein Blick nach oben lohnt sich, denn viele schmiedeeiserne Balkone verzieren die Häuser. Nach einem ausführlichen Rundgang verlassen wir die Stadt und fahren ein Stück auf der Schnellstraße, bis zur Abzweigung nach Kournas. Der See von Kournas, der einzige Binnensee Kretas, ist unser Ziel. Von oben ist der Blick fantastisch, im Vordergrund der hell- und dunkelgrüne See und im Hintergrund das tiefblaue Meer. An der Strandstraße links die letzte Taverne lädt uns zum Bleiben ein, wir nehmen ein Bad in dem glasklaren Wasser und am Abend sind wir die einzigen Gäste in der Taverne und essen köstlichen Fisch. Nach einer ruhigen Nacht fahren wir am Morgen weiter um bei Vrises die Insel nach Süden zu durchqueren. Die Straße ist breit ausgebaut und führt über das Gebirge Lefka Ori und die Imbros-Schlucht nach Süden. Diese möchten wir gerne durchwandern, nur ist es an diesem Tag schon zu heiß. Wir fahren daher bis zum Strand von Frangocastello und bleiben dort bis zum nächsten Morgen. Wir stehen früh auf und fahren nach Vraskas zurück, zum Einstieg in die Imbros-Schlucht, einer ähnlich imposanten Schlucht wie die bekanntere Samaria-Schlucht, zwar wesentlich kürzer, an der engsten Stelle jedoch noch schmäler als diese. Von hier könnte man auch mit dem Bus zum oberen Einstieg fahren und die Schlucht von oben nach unten durchwandern. Der Weg von unten führt nur leicht bergan und nach ca. 1 1/2 Stunden haben wir den interessantesten Teil hinter uns und machen kehrt, um den gleichen Weg zurück zu nehmen.

Beim WOMO angekommen machen wir noch einen Abstecher nach Chora Sfakion, einem kleinen Hafen, wo die Boote mit den Samaria-Schlucht-Wanderern ankommen, um dann mittels Bus wieder zu ihrem Ausgangsort zurückbefördert zu werden. Trotz zahlreicher Tavernen fahren wir doch wieder auf unseren Platz bei Frangokastello für die Mittagspause. Gegen 15 Uhr fahren wir weiter, die Straße führt nun wieder weg vom Wasser und wird gebirgig. Bei dem kleinen Ort Sellia zweigen wir rechts ab und es geht im freien Flug Richtung Plakia. Unten angekommen fahren wir nach Westen Richtung Suda und am Ende der Straße auf den Parkplatz der Taverne “Galini”. Er ist von Tagesgästen ziemlich zugeparkt, auch ein deutsches WOMO steht schon hier, aber wir finden trotzdem einen guten Platz. Am Abend speisen wir ausgezeichnet in der Taverne und bekommen selbstverständlich die Erlaubnis zum Übernachten. Es wurde übrigens unsere heißeste Nacht auf Kreta, wir haben spät am Abend noch 28 Grad. Am nächsten Tag ist Ruhetag, baden und faulenzen ist angesagt. Abends gehts wieder in die Taverne und am nächsten Morgen haben wir bei dieser eine günstige Gelegenheit zum Entsorgen. Auf der Uferstraße fahren wir nach Plakias. In einem Supermarkt ergänzen wir unsere Vorräte und am langen Sandstrand mit Duschen und Wasserhähnen auch unseren Wasservorrat.
Das Kloster Preveli ist heute unser erstes Ziel, das auch überaus stark von Touristen besucht wird. Hier gibt es auch zwei tolle Strände, welche allerdings schwer zu erreichen sind. Der Strand von Preveli ist nur über einen Fußweg mit 434 Stufen erreichbar und zum Nachbarstrand führt eine 5 km lange Schotterpiste, die wir unseren WOMOS nicht zumuten wollen. Wir fahren also zurück und durch die imposante Kourtaliotiko-Schlucht nach Spili. Hier ist es die lange Reihe wasserspeiender Löwenköpfe die einen Stop lohnen. Das Wasser ist herrlich kühl und schmeckt ausgezeichnet. Aber wir wollen wieder ans Meer und so zweigen wir bei Akoumia ab nach Trio Petra. Ein langer, nahezu menschenleerer Kiesstrand empfängt uns. 3 WOMOS sind schon hier, darunter auch unser Bekannter von der Taverne Galini. Es ist windig und das Meer ziemlich unruhig. Wir bleiben trotzdem, am Abend wird gegrillt und der Retsina schmeckt vorzüglich. Am nächsten Tag ist der Wind eingeschlafen, das Wetter ist bedeckt. Über ein abenteuerliches Sträßchen, aber asphaltiert, erreichen wir die Bucht von Ag. Pavlos. Kein Stellplatz, jedoch an der Westseite eine interessante Felsformation. Die Gesteinsschichten sehen aus als ob sie durch Urgewalt zusammengefaltet worden wären. Wieder zurück und Richtung Ag. Galini führt die Straße ziemlich hoch hinauf, oben wieder eine typische Ortsdurchfahrt, eng und zusätzlich noch zugeparkt, dann gehts wieder bergab und wir erreichen Ag. Galini um die Mittagszeit. Die weißen Häuser des Ortes schmiegen sich an den Steilhang und bieten vom Hafen aus einen hübschen Anblick. Wir essen in einer Strandtaverne eine Kleinigkeit und verursachen bei der Abfahrt einen kleinen Verkehrsstau. Links parkende Autos und rechts die Markise eines Cafes, da gibt es kein Durchkommen mehr. Die Griechen regt das aber nicht sonderlich auf, irgendwann kommt dann schon einer und fährt sein in 2. Spur geparktes Auto zur Seite.

Unser heutiges Ziel ist Matala ein touristisch stark frequentierter Ort. Kurz vorher, in Pitsidia, biegen wir ab, um uns die im WOMO-Führer beschriebenen Stellplätze Komos Beach1 u.2 anzuschauen. Der 1-er ist noch von Tagesgästen belegt und der 2-er ist uns etwas zu abgelegen. Beide punkten jedoch mit neuen Toilettenhäuschen. Wir fahren vorerst weiter nach Matala, parken auf dem Busparkplatz am Eingang des Ortes und machen einen Bummel durch dichtbevölkerten Gassen. Auch so manches seltsame Hinweisschild fällt uns ins Auge. Die Attraktion von Matala sind jedoch die Wohnhöhlen aus römischer Zeit in der Nordwand der Sandbucht, welche vor gar nicht so langer Zeit noch von Aussteigern und Hippies bewohnt wurden. Gegen Abend fahren wir wieder hinaus auf den Stellplatz Komos1 und diesmal sind die Plätze frei. Am nächsten Morgen steht mit Festos wieder einer der berühmten Paläste Kretas auf unserem Programm. Es ist morgens noch sehr ruhig, die Busse haben hier doch eine längere Anfahrt. Auf einem Hügel inmitten der Messara-Ebene gelegen, hatten die Bewohner jedenfalls einen hervorragenden Ausblick. Durch diese fruchtbare Ebene mit ihren Olivenhainen und Weingärten fahren wir anschließend weiter bis Kastelliana, zweigen hier ab und kommen nach einer steilen und kurvenreichen Abfahrt nach Tsoutsourous. 

Der Ort gibt nicht viel her, wir fahren also auf der Küstenstraße weiter und kommen nach ca. 2 km an einen langen einsamen Strand, wo wir uns nach kurzer Besichtigung auch häuslich einrichten. Ein kleiner freundlicher Strandhund ist das einzige Lebewesen weit und breit und so lassen wir ihn schweren Herzens nach 2 erholsamen Tagen allein zurück. Bei beginnendem Regen fahren wir weiter nach Keratokambosund biegen dort wieder landeinwärts ab Richtung Ano Vianos. Die Straße ist nun nass und in den steilen engen Kehren drehen die Räder schon manchmal durch. Auch benötige ich in absehbarer Zeit eine Tankstelle, habe jedoch nicht bedacht dass Sonntag ist und die meisten Tankstellen geschlossen sind. Aufatmen dann kurz vor Ierapetra, als wir doch noch eine offene finden. Die Landschaft hier ist nicht sehr einladend, sie wird von zahlreichen Treibhäusern bestimmt und landwirtschaftlich intensiv genutzt. Etwa 7 km östlich von Ierapetra liegt der Campingplatz Koutsounari, den wir heute ansteuern. Wir sind vorerst die einzigen Gäste am Platz, am Abend kommt noch ein Campingbus. Der Regen hat inzwischen aufgehört und am nächsten Morgen ist wieder herrliches Wetter. Nachdem wir ver- und entsorgt haben, der Platz kostet übrigens 18 €, fahren wir zurück nach Ierapetra zum Einkaufen und für einen Stadtbummel. Die südlichste Stadt Europas hat jedoch außer dem venezianischen Kastell am Hafen recht wenig zu bieten und so machen wir uns bald Richtung Kato Zakros auf den Weg. Bei Analipsi, bevor sich die Straße wieder ins Landesinnere schlängelt, wollen wir Mittagspause machen. Als wir eine schmale steile Betonpiste Richtung Strand im Schritttempo hinunterfahren, müssen wir feststellen, dass die Durchfahrt bei der Strandtaverne für uns nicht möglich ist. Irgendwie schaffen wir es umzudrehen und wieder hinaufzufahren. Aufatmen und nun keine Experimente mehr. Wir finden im Ort einen Parkplatz, sogar mit Zugang zum Strand. Um 15 Uhr gehts weiter nach Lithines, über Handras, Sitanos nach Zakros. Abenteuerliches Sträßchen, sehr schmal, die Ortsdurchfahrten sind Millimeterarbeit und die Abfahrt nach Zakros ist Kurbelarbeit vom Feinsten. Als wir Zakros Richtung Kato Zakros verlassen, sehen wir eine neu asfaltierte Straße von Xerokambos herüberkommen. Die Versuchung ist groß, auch die dortigen Strände anzuschauen, wir fahren jedoch hinunter in die Bucht von Kato Zakros.

Die Straße trifft im rechten Winkel auf den Strand, links hintereinander einige Tavernen, rechts nur Stellplätze. Im Sommer dürfte der Platz allerdings knapp werden, jetzt stehen wir direkt am Strand. Nächster Tag ist wieder Ruhetag, baden und faulenzen steht am Programm, abends wird gegrillt. In der Nacht kommt starker Wind auf und am Morgen schaut es nach Regen aus und wir sind unschlüssig, ob wir die Wanderung ins “Tal der Toten” machen sollen. Dieses Tal führt von Kato Zakros hinauf nach Zakros und hat seinen Namen von den Höhlengräbern der Minoer ca. 2000 v. Chr. in den seitlichen Felswänden. Wir gehen schließlich doch und nach gut der halben Strecke nehmen wir den seitlichen Aussteig aus der Schlucht und kommen zu einem Parkplatz an der Straße. Wie kommen wir nun wieder zurück. Ein Bus nimmt uns mit Hund nicht mit, aber ein Tourist mit Leihauto hat Erbarmen und bringt uns wieder zu unseren Mobilen. Am Abend essen wir in einer der Tavernen und am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Sitia. Einige km nach Palekastro biegen wir jedoch rechts ab zum Kloster Toplou mit seinem Ikonenmuseum. Der berühmte Palmenstrand von Vai ist unser nächstes Ziel, man fühlt sich wirklich in eine Palmenoase versetzt. Der Strand selbst wird total vermarktet und ist für Wohnmobile nicht geeignet. 

Kouremenos-Beach ist unser nächstes Ziel. Neben einer Surfschule finden wir einen Superplatz. Dusche und Toilette sind vorhanden, wir richten uns häuslich ein und verbringen hier 4 geruhsame Tage. Der Wind ist zwar manchmal etwas störend, für die Surfer natürlich nicht, er sorgt aber für angenehme Temperaturen. Sitia ist unser nächstes Ziel, wir finden einen Spar-Supermarkt um unsere Vorräte aufzufrischen. Sitia und Umgebung ist auch bekannt für das beste Olivenöl Kretas und wir decken uns in einer Cantina mit Öl und Wein ein. Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen Abstecher nach Mochlos, ein hübscher, kleiner Ort mit romantischen Tavernen. Danach biegen wir in Kovousi ab nach Tholos. Vier Kilometer Asphaltsträßchen durch Olivenhaine und Weingärten, dann ein menschenleerer Sandstrand, eine geschlossene Taverne mit Toilette und Strandduschen. Ein Womo steht bereits hier, aber es ist noch genügend Platz. Einziger Nachteil, der Strand ist so flach, dass man zum Schwimmen weit hinausgehen muss, sonst ist der Platz aber auch für einen längerer Aufenthalt geeignet. 

Unsere nächste Station ist Ag. Nikolaos das St. Tropez Kretas. Das übliche Verkehrschaos in der Innenstadt, der Parkplatz Municipale ist einigermaßen beschildert, wir parken jedoch etwas außerhalb und erwischen genau den Markttag am Mittwoch. Eine Attraktion von Ag. Nikolaos ist der Voulismeni-See, der durch einen Kanal mit dem Hafen verbunden ist und um den sich eine Taverne an die andere reiht. In den Gassen Boutiquen, Juweliere und ein Autoverleih nach dem anderen. Wir verlassen die Stadt und fahren nach Kritsa, das gerne als das kretischste Dorf bezeichnet wird.

 Kurz vorher befindet sich jedoch mit der Kirche von Panagia i Kera eines der berühmtesten Fotomotive Kretas. Im Inneren befinden sich ausgezeichnet erhaltene Fresken. Wieder retour auf der Hauptstraße nehmen wir die Abzweigung nach Elounda, einem typischen Urlaubsort mit Hotels, Tavernen und Geschäften, für Womos leider kein Platz. Wir fahren also weiter bis Plaka, wo sich am Ortsende ein großer Parkplatz befindet, der sich gut für einen Aufenthalt eignet, liegt er doch direkt am Strand.Das Wasser ist hier glasklar und dank der vorgelagerten Insel Spinalonga auch sehr ruhig. Am nächsten Morgen fahren Rotraud, Odo und ich mit dem Boot auf die Insel, Irmgard mit dem Rad nach Elounda zum Shoppen. Auf der Insel waren noch bis 1957 alle Leprakranken Kretas verbannt. Heute bekommt man bei einem Rundgang anhand von Schautafeln einen Einblick in die damalige Lebenssituation.

Schön langsam geht unser Kreta-Urlaub zu Ende, einen letzten Höhepunkt haben wir noch vor uns. Zurück in Ag. Nikolaos nehmen wir die Old Road in Richtung Lasithi Hochebene. Die Straße ist großteils gut ausgebaut und führt über die Berge, welche die Ebene ringsum einrahmen. Als wir die Höhe erreichen haben wir erstmals einen fantastischen Ausblick auf die fruchtbare Ebene. Unten angekommen nehmen wir die Straße nach Psihro, zur Dikti-Höhle, angeblich die Geburtshöhle von Zeus. Parkplatz 4€, Höhle 2€. Zuerst 15 min. steil bergan, dann ca. 200 Stufen hinunter in die Höhle, wieder retour, nicht sehr lohnend. 

Über den Ambelos-Pass verlassen wir die Lasithi, bewundern bei der Abfahrt noch die größte Platane Kretas (18 m Umfang) in Krasi und erreichen bei Gouves wieder die Küste. Zum Abschluss gehen wir nochmals auf einen Campingplatz und zwar Camping Creta in Kato Gouves (16 € mit Strom). Für eine Übernachtung geeignet, sonst nicht empfehlenswert, liegt er doch genau in der Einflugschneise des Flughafens von Heraklion. Der nächste Tag ist unser letzter auf Kreta. Wir fahren nachmittags nach Heraklion, stellen unsere Womos im Hafen ab und machen noch einen Stadtbummel. Um 20 Uhr fahren wir aufs Schiff, wie bei der Herfahrt sind wir die einzigen Mobile. Wir haben zusätzlich eine Kabine gebucht, nur Irmgard opfert sich und bleibt mit Hund und Schlafsack an Deck. Um 5,30 Uhr sind wir in Piräus und schauen, dass wir rasch aus dem Hafen hinauskommen. Erst nach Korinth, als es hell wird, bleiben wir stehen zur Frühstückspause. Wir haben nun den ganzen Tag Zeit denn unser Schiff geht erst um Mitternacht ab Patras. Nach einer ruhigen Überfahrt laufen wir um 8 Uhr morgens in Venedig ein, ein schöner und interessanter Urlaub war zu Ende. Abschließend kann gesagt werden, Kreta ist sicher eine Reise wert, die Insel ist wunderschön und entschädigt den Besucher für die etwas umständliche und nicht ganz billige Anreise.

GR