Ukraine - Moldavien - Rumänien Ingrid und Manfred List |
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18.8.2010 Um 10,20 Uhr verlassen wir Jenbach in
Richtung Osten. Erste Station ist Siegenfeld bei Baden, wo wir bei
unserer Cousine im Garten übernachten.
19.8.2010 Ist Abfahrt Richtung Ungarn mit Zwischenstation am Zentralfriedhof, wir besuchten das Familiengrab der Familie List. Anschließend fuhren wir Richtung Ungarn. Wir hatten wunderbares Wetter, aber es war sehr warm. Unsere Reise ging über Landesstraßen nach Hegyeshalom, Györ bis Komaron, dort übernachteten wir im Camping Juno. Am Abend spazierten wir noch durch die Stadt, wir mussten uns außerdem noch mit Forint eindecken, was an einem Bankomaten möglich war. 20.8.2010 Unsere Reise führte uns entlang der Donau über Estergom, eine sehenswerte Stadt, die wirklich einen Besuch wert ist. Nach dem Mittagessen in Visegrad blieben wir noch weiter an der Donau bis Hajduböszörmeny, fuhren über einen Nebenarm und gleich danach mit der Fähre über den hier schon sehr breiten Strom. (3.640,- Forint). Die Aussicht von dieser Stelle war gewaltig. Wir kamen in die Puszta in Hortobagy, dort fand gerade ein Reiterfest statt, wir mussten uns durch das Menschengewühl kämpfen. Am frühen Abend erreichten wir Hajduböszömeny in der Nähe von Debrezen dem Ausgangsort unserer Reise im Thermalcamping Castrum. Wir wurden von den Reiseleitern Heinz und Christa Astleithner empfangen und von weiteren Reiseteilnehmern, unter anderem unseren Clubkollegen Karl und Christa Unterholzer begrüßt. N47°41'01“ E021°29'55“ 21.8.2010 Nach den ersten fast 1000 km war dieser Ruhetag sehr willkommen. Wir verbrachten ihn mit baden und faulenzen. 22.8.2010 Am Vormittag schauten wir uns das Städtchen an, außerdem gab es noch eine interessante Handwerksmesse. Um 16,00 Uhr war der offizielle Beginn, mit Begrüßung aller Reiseteilnehmer (15 Wohnmobile und 2 Wohnwagengespanne aus fast allen Bundesländern). Es gab Informationen über den Ablauf der Reise, dann stärkten wir uns mit Kesselgulasch, Bier und selbst erzeugtem Baumkuchen. 23.8.2010 Um 7,00 Uhr starteten wir Richtung Grenze bei schönem Wetter in einer Vierergruppe. Unsere Begleiter sind Christine und Karl Unterholzer, Helga und Volker Lahl, Hannelore und Gerhard Jilovec. Um 9,30 Uhr erreichten wir den Grenzort Berehove, 15 Minuten später standen wir schon am ukrainischen Grenzbalken und füllten die Einreisepapiere aus. Hier war wenig Grenzverkehr, es gab keine LKW Abfertigung. Um 10,30 Uhr (Ortszeit 11,30) hatten wir nach Kontrollen unserer Autos die Grenze passiert. Bei der 1. Tankstelle füllten wir unsere Tanks auf. (1 Liter 6,75 Griwna = 0,67 €) und warteten auf unsere Reisegefährten. Gleich in Mukaceve, die 1. Stadt die wir erreichten, zeigte uns, dass die Exekutive dieses Landes finanzkräftige Ausländer gern zur Kasse bitten. Unsere Mitfahrer hatten ein Stoppschild übersehen, alle 3 mussten je 500 Griwna (50,- €) Strafe zahlen, Beleg gab es keinen. Dasselbe passierte noch 2 weiteren Wohnmobilisten, die allerdings schon je 1000 Griwna blechten (Ein Fest für die Polizei). Durch diese unangenehme Episode hatten wir unsere Mitfahrer verloren, und leider gab es keinen Funkkontakt mehr. Endlich, nach ca. 1 Stunde waren wir wieder beisammen und konnten weiterfahren. Unterwegs sahen wir einige wunderschöne Kirchen mit goldenen Türmen und eine interessante und abwechslungsreiche Landschaft. Am späten Nachmittag erreichten wir L'viv/Lemberg, den Campingplatz beim Grand Resort Hotel. Tadellose Sanitäreinrichtungen waren vorhanden, doch Strom gab es nicht für alle, die Leitungen waren überlastet, weil hier noch eine WOMO Gruppe aus Frankreich auf der Rückfahrt von Peking nach Paris Station machte. 384 km N 49°47'26“ E 023°54'32“ 24.8.2010 9,00 Uhr Der Bus mit einem versierten Stadtführer holte uns zu einer Stadtbesichtigung durch Lemberg (730.000 Einwohner) ab. Die Stadt hatte eine sehr wechselvolle Geschichte und fiel nach der Teilung von Polen unter Maria Theresia als Hauptstadt von Galizien bis zum Ende des 1. Weltkrieges an Österreich. Wie fast in allen Städten beherrschten auch hier die Kirchen das Stadtbild. Zuerst die ukrainisch griechisch-katholische Sankt-Georgs-Kathedrale ein gewaltiges Bauwerk der orthodoxen Christen, die den Papst als Oberhaupt anerkennen. Weiters die armenische Marien Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert mit gut erhaltenen, farbenprächtigen Fresken beeindruckte. Übrigens die Armenier waren das erste Volk die das Christentum annahmen. Lembergs Altstadt mit dem Platz der Freiheit, die schönen Jugendstilhäuser, die alten Fassaden, die an die Zeit Maria Theresias erinnern, aber auch viel Sehenswertes z.B. die Statue des österreichischen Schriftstellers Sacher-Masoch erzählten von einer bewegten Vergangenheit. Viele Menschen waren heute unterwegs, es wurde der Unabhängigkeitstag gefeiert, Frauen, Männer und Kinder trugen bunt gestickte Trachten, Musikkapellen spielten auf, und wir genossen das Flair dieser Stadt. Wir fanden noch ein nettes Lokal, wo wir Kotelett auf Kiewer Art bekamen, schmeckte hervorragend. Danach fuhren wir müde und voller Eindrücke mit dem Taxi (70 Griwna = 7,- € mit handeln) zum Campingplatz zurück. Die Besprechung für die nächste Etappe mit Ziel Kiew 540 km schloss diesen Tag ab. 25.8.2010 Um 7,00 Uhr waren wir schon unterwegs mit unserer Gruppe. Eine schier endlose Fahrt bei einem Schnitt von maximal 50 kmh, Baustellen und elendslange Ortsdurchfahrten. Und es gab wieder mal Zoff mit der Polizei. Wir hatten ein Pferdegespann überholt, die es in diesem Land noch häufig gibt, unser 4. Auto war gerade dabei es auch zu tun, fuhr die Polizei plötzlich von der Seite auf die Straße herein mit Videokamera, dadurch sah es so aus, dass er bei Gegenverkehr überholte – eine gestellte Situation. Zuerst 1500 Griwna, dann reduziert auf 1000 Griwna war die Strafe. (In diesem Land ein Monatslohn) Das Wissen, dass Ausländer sich mit Amtspersonen nicht anlegen wollen, macht die Sache relativ einfach, und so wurde bezahlt, natürlich wieder ohne Beleg. Laut Reiseführer konnten wir dann nachlesen, dass es der Polizei nicht erlaubt ist, direkt abzukassieren? Unsere Fahrweise wurde immer vorsichtiger, das gegenseitige Warnsystem mit Funk und Lichthupe klappte mit der Zeit hervorragend. Noch ein Wort Insgesamt zum Verkehrsgeschehen. Die Kennzeichnungen von Geschwindigkeitsbeschränkungen bzw. deren Aufhebung, ist sowohl in Orten, bei Schnellstraßen oder Autobahnen oft nicht leicht zu erkennen, und unvermutete Spurteilungen, machen es zusätzlich schwierig immer Gesetzeskonform zu fahren. Zurück zur Anreise nach Kiew. Wir fuhren an riesigen Getreidefeldern vorbei, machten eine kurze Mittagspause und kamen nach ca. 11 Stunden am Campingplatz beim Hotel Prolisok, 14 km vor dem Zentrum Kiew's an. 540 km N50°27'06“ E030°20'06“ 26.8.2010 Nach einer erholsamen Nacht, obwohl der Platz nicht gerade durch Gepflegtheit glänzte, waren wir wieder fit für die Besuchstour in Kiew. Um 9,00 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt, nahmen unterwegs den Stadtführer auf, der uns zuerst einiges über die Geschichte Kiew's erzählte. Kiew wurde im 5 Jahrhundert gegründet, hat 2,7 Mill. Einwohner und war als Kiew Rus die erste Hauptstadt Russlands. Jetzt ist es eine moderne Stadt mit einem höllischen Verkehr. Zuerst steuerten wir das goldene Tor an, ein riesiger Bau aus Stein und Holz aus dem 11. Jahrhundert. Es wurde so genannt, weil es die Ausfahrt Richtung Istanbul war. Wunderbare Kirchen, wie die Sophien Kathedrale, die Wladimirkathedrale und die St.-Andreas-Kirche prägen auch hier mit ihren prächtigen Türmen das Stadtbild. Wir durchfuhren die Altstadt mit seinen interessanten Plätzen, doch es war noch eine Fahrt auf dem Dnjepr am Programm, sodass wir zum Fluss mussten und die restlichen Sehenswürdigkeiten für den nächsten Tag aufschoben. Die Sicht vom Strom aus, war zwar sehr schön, doch erklärte uns leider niemand was wir sahen. Bis zur Hauptbrücke brachte uns das Schiff, dann wendete es, und plötzlich fiel der Motor aus, wir trieben steuerlos ans Ufer und steckten im Dreck. Der Anker, weil rostig, fiel zu spät. Es dauerte fast eine Stunde bis uns ein anderes Schiff herauszog und abschleppte. Dieser Vorgang wurde natürlich von allen eifrig fotografiert, doch kamen wir mit einer Erfahrung reicher wohlbehalten am Ausgangsort an. Danach brachte uns der Bus durch ein sagenhaftes Verkehrsgewühl „heim“ zum WOMO. Am Abend war ukrainisches Essen mit Folklore vorgesehen. Wir wurden Traditionsgemäß von Ukrainern in der Tracht mit Brot und Salz empfangen. Es gab mehrere Vorspeisen, Salat, gebackenes Hühnerfleisch als Knödel mit Kartoffeln, hat gut geschmeckt. Gewöhnungsbedürftig war ein Getränk, das stark nach Rauch schmeckte mit Zwetschgen oder anderen Früchten angesetzt wird. Natürlich durfte der obligatorische Wodka nicht fehlen. Eine Gruppe Musiker spielte, sang und tanzte zu Ziehharmonika, Geige und Schlaginstrumenten. Es war ein schöner Abend. 27.8.2010 Dieser Tag stand zur freien Verfügung und so machten wir uns mit Christine und Karl auf den Weg in die Stadt. Mit dem Taxi zur Metro, die übrigens sehr ähnlich wie in Russland ausschaut, und weiter zur „Mutter Heimat“, einer riesigen Statue aus Edelstahl, mit 108 Metern höher als die Freiheitsstatue, umstanden von gewaltigen Wandskulpturen. Auf diesem Areal war auch eine Ausstellung der Ukrainischen Armee zu sehen. Jede Menge Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Stalinorgeln usw. Danach marschierten wir zur Mariä-Entschlafens-Kathedrale mit wunderbaren Goldtürmen. Sie erstrahlt seit 2000 in neuem Glanz. Die alte Kirche wurde während des Krieges von deutschen Besatzern in die Luft gesprengt. Ganz in der Nähe war noch das im Jahre 1051 erbaute Höhlenkloster Lawra zu besichtigen, eine sehr schöne, alte Anlage, wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Nun hatten wir Hunger und fanden ein nettes Lokal in der Nähe des Majdanplatzes, wo wir uns stärkten. Dann flanierten wir noch eine Weile auf dem Chreschtschatyk Boulevard und fuhren dann mit der Metro und dem Bus zurück. Um 18 Uhr hörten wir uns noch die Information für die nächste Etappe an, bekamen nebst einem Glas Sekt eine Kiewer Torte zu kosten. Danach konnte Manfred wieder einmal ins Internet unsere Emails abrufen. Sehr müde gingen wir früh schlafen. . 28.8.2010 Um 7,00 Uhr saßen wir alle wieder im Auto. Es war Samstag und regnete, daher war noch wenig Verkehr, wir durchquerten Kiew problemlos und waren nach 40 Minuten auf dem Weg nach Koselez, ein Städtchen mit mehreren Kirchen. In der schönsten und wahrscheinlich größten war gerade Gottesdienst, deshalb mussten wir uns mit einem Blick ins Innere begnügen. Die zweite Kirche war nur mehr Museum. In einem kleinen Geschäft deckten wir uns mit Brot und Käse ein und machten uns wieder auf den Weg nach Novhorod-Siverskij. Die Straße führte Richtung Moskau und war recht gut ausgebaut, Erst die letzten 90 km vor dem Ziel waren voller Löcher. Endlich kamen wir an, mussten uns aber gleich ärgern. Dieser Hotelparkplatz war ein verkommenes Areal, mit gefährlichen Stromanschlüssen, (Unterspannung) Wasser tröpfchenweise, keine Entsorgung und so schräg, dass es mit Keilen nicht auszugleichen war. Berechtigterweise gab es bei der Abendbesprechung lautstarke Kritik. 337 km N 52°00'20“ E033°17'53“ . 30.8.2010 Um 7,00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Poltava. Wir kamen recht gut voran, schleusten unseren Tross durch einige Stadtdurchfahrten und kamen flott in die Nähe unseres Zieles. Da allerdings zeigte unser Navi einen Weg, der von der Beschreibung abwich, doch mit Glück kamen wir wohlbehalten beim Stellplatz Motel Intourist an. Wir waren sehr früh da, machten gemeinsam eine gemütliche Kaffeejause, duschten mal ausgiebig, und später fuhren Christi, Karl und wir, mit dem Taxi ins Stadtzentrum, landeten bei einem riesigen, runden Platz mit einer schönen Siegessäule. Von dort spazierten wir durch die Fußgängerzone zur Erlöserkirche, genossen die letzten Sonnenstrahlen auf einer Terrasse, mit einem wunderbaren Ausblick auf goldene Türme, Jugendstilhäuser und das weite Umland. Die Suche nach einem Restaurant war schwieriger, gaben es auf und fuhren mit dem Taxi zurück. Am Auto hingen Informationen, u.a. das Verlassen des Womo's von 1 – 5 Uhr ist verboten, wegen der Hunde, die das Areal zu bewachen hatten. Wir gingen früh schlafen. 330 km N 49°33'44“ E034°31'01“ 31.8.2010 Heute war schon sehr früh Tagwache um 6,30 Uhr nahmen wir bereits den Weg nach Zaporizza auf, am Nachmittag sollte es eine Kosakenvorführung geben. Die Straßen waren recht gut, doch die Durchfahrt von Dnipropetrovs'k, einer sehr großen Stadt mit 1,1 Mill EW, für 4 WOMO's nicht ganz einfach. Nach 45 Min. hatten wir es geschafft, wir waren durch und konnten zügig zum Ziel, dem Hotel Chotyzja auf der Insel Chortyzja im Dnjepr fahren. Um 15,30 Uhr holte uns der Bus ab, zu einer Darbietung mit Reiter- und Peitschenkunststücken, diese Kosakengruppe zeigte eine zirkusreife spritzige Vorstellung. Am Abend war Gelegenheit zum Reisebericht schreiben und der Verkostung von ukrainischen Wein bei den Oberösterreichern Franz und Poldi. 273 km N 47°50'18,9“ E 035°04'45,5“ 1.9.2010 Um 7,00 Uhr waren unsere 4 WOMO's bereits wieder Richtung Berdjansk unterwegs, vorbei an vielen kleinen Verkaufsständen mit Melonen, anderes Obst und Gemüse, Wein, sehr hübsch und appetitlich aufgeschichtet. Man kann sich hier sehr günstig eindecken und es ist alles frisch. Für viele Ukrainer ist das die Einnahmequelle. Mit ein paar Pausen hatte unser Konvoi gegen Mittag das Ziel nach mitgeteilten Koordinaten erreicht. Doch gab es weder ein Hotel ABBA noch einen Hinweis, wo es sein könnte, dem Bordbuch war auch nichts zu entnehmen. Nach Befragung eines Taxlers hätten wir noch 20 km fahren müssen. Inzwischen kamen noch andere Reiseteilnehmer, die auch nicht weiter wussten. Ein Anruf bei der Reiseleitung war nicht hilfreich, doch sollte uns Maryna abholen. Es kam niemand. Inzwischen klapperten Manfred und Gerhard alles ab, was Auskunft geben könnte. Nach 3 Stunden erhielten wir endlich neue Koordinaten, sie führten uns auf eine Landzunge mitten im Asowschen Meer und tatsächlich noch 20 km. Der Stellplatz war direkt am Strand und prompt steckten einige im Muschelsand. Gott sei Dank hatten wir festen Grund und rührten uns keinen Zentimeter mehr. Manfred testete das Meerwasser, wurde aber dauernd von Möwen attackiert. Übrigens eine Sehenswürdigkeit war hier zu bestaunen, das WC am Strand. Es dürfte noch von den alten Griechen übrig geblieben sein, 2 Sitze nebeneinander, verdreckt und ohne Tür. Die Stimmung war heute ziemlich mies, die Verärgerung war noch nicht verdaut. Familie Astleithner entschuldigte sich und lud zu einem Bier ein. Nachts gab es ein starkes Gewitter mit Sturm und Regen, es riss uns das Kamindach herunter. 216 km N 46°40'5,1“ E036°47'35,1“ 2.9.2010 Nach dieser
unruhigen Nacht mit wenig Schlaf machten wir uns schon um 6,35 Uhr auf
nach Jalta. Eine ziemlich große Etappe. Der Himmel war
bedeckt und vom nächtlichen Gewitter waren überall
noch die Spuren zu sehen. So
früh war es relativ ruhig und wir kamen flott weiter. Bei
einem kleinen Markt machten wir Mittagsrast. Es war eine
günstige Gelegenheit frisches Obst und Gemüse zu
kaufen. Etwas ausgeruhter fuhren wir weiter über Simferopol,
mussten noch einen Pass überwinden und hatten das Meer vor
Augen, doch es dauerte ziemlich lange, nachdem wir hinter einem
Trolleybus her zuckeln mussten, bis wir den Stellplatz beim 16
stöckigen Hotel Jalta Inturist erreichten. Wir bekamen einen
schönen Platz über der Mole mit Aussicht auf das
schwarze Meer, nachdem wir diesmal bei den früh Ankommenden
waren. Manfred hüpfte sofort ins Wasser, genoss die
Abkühlung, da hier das Klima noch ziemlich sommerlich war. Man
kann jetzt verstehen, dass diese Gegend schon
früher ein beliebtes Urlaubsziel für betuchte Russen
war und noch immer ist. Den Tag beschlossen wir mit einem Glas Wein und einem
gemütlichen Beisammensein. Wir taten gut daran früh
schlafen zu gehen, denn mitten in der Nacht öffnete die
Diskothek unter uns die Pforten und mit ungestörter Ruhe war
es vorbei. Das Gewummer hielt uns bis 4 Uhr wach. Man könnte
es bezeichnen als Paradies mit kleinen Fehlern. Mit diesem Zustand
mussten wir leider auch die nächsten 3 Nächte leben.
457 km N 44°30'01“ E 034°11'23“ 4.9.2010 9,40 Uhr Ist Abmarsch zum Hafen in der Stadt Jalta, etwa eine ½ Stunde von unserem Stellplatz entfernt. Bei schönem Wetter aber starken Wind gingen wir an Bord des Schiffes, das uns zum sogenannten „Schwalbennest“ brachte. Es ist ein wunderschönes Schlösschen das wie ein Nest am senkrechten Felsen über dem Meer klebt. Das Ein- und Aussteigen war nicht ganz leicht, wegen des starken Seeganges, doch es ist ein Muss hier gewesen zu sein, ein Fotomotiv wie im Bilderbuch. Nach der Rückkehr vom Ausflug, hatten wir noch Gelegenheit einen Bummel durch Jalta zu machen, die Alexander Newski Kathedrale zu besuchen, um danach in einem netten Lokal ukrainisch zu essen. Am Heimweg wurden wir noch unsere Ansichtskarten im Postamt los, dann war es für heute genug. . . . 6.9.2010 Schon um 6,45 Uhr verlassen wir Jalta. Es ist eine schöner sonniger Tag, deshalb machen wir einen Umweg über das Ai-Petri Plateau auf 1.260 m, mit einer schmalen, kurvigen Strecke. Wir wurden mit einem großartigen Panorama belohnt. Die ganze Region liegt uns zu Füßen, doch es ist sehr kalt. Wir nehmen daher Abschied, von der Krim, konnten noch die Seilbahn bewundern, die ohne Zwischenstützen von Jalta herauf fährt und wenden uns Richtung Cherson, das Ziel für heute. Wir kamen ziemlich spät an, da uns versichert wurde, der Stellplatz beim Hotel Fregat sei mies. Ausgerechnet hier hätten wir die Stadt mit Fußgängerzone für einen Bummel in der Nähe gehabt, was bis jetzt nie der Fall war. Karl und Christi luden uns noch zur Verkostung von Krimsekt ein, und wie zum Hohn begann wieder eine Freiluftdisco zu krawallisieren, die fünfte Nacht in Folge. Am Morgen konnten wir noch zusehen, wie streunende Hunde vergiftet, auf dem Platz herumlagen, bis sie abtransportiert wurden. 384 km N 46°37'48“ E 032°37'22“ 7.9.2010 Um 7,45 Uhr machte sich unsere Gruppe auf nach Odessa. Der Stellplatz wäre ursprünglich in der Stadt gewesen, wurde kurzfristig zum Kurzentrum Chabanka verlegt, weit außerhalb der Stadt. Die Koordinaten waren auch falsch, doch landeten wir trotzdem ohne Umweg als erste am Ziel. Der Nachmittag wurde verplaudert, am Abend konnte jeder sein mitgebrachtes Fleisch grillen, so er welches hatte. 196 km N 46°35'15,6“ E 030°57'1,9“ 8.9.2010 Heute hatte Petrus kein Einsehen mit uns, es regnete. Um 11,00 Uhr holte uns der Bus zur Stadtbesichtigung ab. 20 km Fahrt ins Zentrum, wo wir auf die Fremdenführerin eine halbe Stunde warten mussten. Odessa wäre sehr schön, wenn es nicht so geschüttet und extremer Verkehr geherrscht hätte. Im Bus und zu Fuß erkundeten wir die Stadt, sahen die berühmte Potjomkinsche Treppe, erbaut von Grigorij Potjomkin, dem Liebhaber von Katharina II. Berühmt wurde das Bauwerk durch Sergej Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potjomkin“. Das Opernhaus, 1887 von Wiener Architekten erbaut, war als erstes mit elektrischem Licht versehen. Breite Straßenzüge mit Kastanienalleen, Gärten, das Rathaus und die neue Christi Verklärungs Kathedrale sind nur einige interessante Sehenswürdigkeiten. Wieder im Bus, steckten wir hoffnungslos im Stau und so wurde der Besuch abgebrochen, wir steuerten das Einkaufszentrum „Real“ an. Hier konnte jeder noch seine Einkäufe erledigen, die letzten Griwna verklopfen vor der Ausreise nach Moldawien. Nach der Informationsbesprechung verbrachten wir den Abend geruhsam im WOMO. 9.9.2010 Um 6,45 Uhr. Sitzen alle Fahrer unserer Gruppe hinter den Lenkrädern und starten Richtung Grenze. Das Wetter ist wieder besser, wir kommen gut durch Odessa, und schon wieder gibt es Probleme mit der Polizei. Das letzte WOMO wurde aufgehalten, verständigte uns über Funk, dass sie am Straßenrand stehen. Nachdem im Reiseführer zu lesen war, dass eigentlich nicht kassiert werden darf, ging ich mit Fotoapparat bewaffnet zum beanstandeten Auto zurück, fotografierte das Polizeiauto samt Polizist ganz demonstrativ, und oh Wunder, der Polizist gab Führerschein und Zulassung zurück und winkte uns weiter. Das hätte man früher so machen sollen. Der Titel Wegelagerer, von einem unserer Mitfahrer so bezeichnet, drückt diese Abzocke am besten aus. Nun ging es flott weiter, wir vertankten das letzte Geld, kamen an die Grenze, erhielten ein Transitpapier durch moldawisches Gebiet, kamen plötzlich wieder in die Ukraine zurück. Laut Information unserer Reiseleitung war alles ganz anders. Der beschriebene Grenzübergang war geschlossen, wir informierten uns bei einem Marktstand wo es weiter ging, fuhren noch 20 km, da stand unsere Dolmetscherin Maryna mit der Info noch weitere 10 km vor uns zu haben. Schlussendlich waren es 20 km als wir am Grenzbalken standen. Die Zollabfertigung war schnell erledigt, sodass wir nach 25 Minuten in Moldawien waren. Nun beginnt ein sehr schlechter Straßenabschnitt, durch den Regen gibt es viele tiefe Löcher. Nach der Mittagspause, die wir in einem kleinen Ort machten, verabschiedeten sich Helga und Volker von uns, sie wollten gleich nach Ungarn in ein Thermalbad fahren. Bald darauf erreichten wir das Stadtgebiet von Chisinau, verfuhren uns einige Male, unser Navi funktionierte nicht so wie es sollte. Trotzdem kamen wir auf die Umfahrungsstraße, die zum Hotel Stejaris führte. Den letzten Teil fuhr Gerhard voraus und wir kamen endlich am Stellplatz an. Hier war es alles andere als bequem. Ein stinkender Hühnerstall und überall Schieflage. Wir stellten uns in den Hof, durften aber nicht bleiben, da eine Hochzeitsgesellschaft erwartet wurde, drückten uns in eine Ecke für die erste Nacht. Zum Trost gingen wir gemeinsam Essen. Eine wunderschön gedeckte Tafel (Sepp und Edith aus Niederösterreich gingen mit) und wir bekamen ein sehr schmackhaftes moldawisches Gericht, bestehend aus speziell gekochtem Polenta (Mamaliguta) und Fisch serviert. Schön war, dass wir die Speisekarte lesen konnten, hier wird nicht mehr zyrillisch geschrieben. Anschließend wurden unsere Reisebegleiter Maryna und Aliaksei verabschiedet, sie fuhren in der Früh nach Minsk zurück. 274 km N 47°01'42“ E 028°36'23“ 10.9.2010 Am folgenden Tag holte uns der Bus zur letzten Stadtführung nach Chisinau ab. Wir waren schon wieder weit außerhalb. Diese Stadt wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört, sodass außer dem Denkmal von Stefan dem Großen und dem Triumphbogen nicht viel Interessantes zu sehen war. Dafür erfuhren wir, dass 30 % der Einwohner mittleren Alters im Ausland (Italien, Spanien und Portugal) arbeiten, mit diesem Geld wird zu einem Teil das Land finanziert. Obst, Nüsse, Gemüse und Wein sind ein weiters wirtschaftliches Standbein, das meiste wird exportiert. Die Sprache ist rumänisch. Die größte Weinkellerei der Welt gibt es auch hier. Auf eine Besichtigung bzw. Weinkost verzichteten wir, weil die Anreise umständlich und der Preis unverschämt war. Bei unserer Rückkehr, konnten wir die Vorbereitungen zu einer Hochzeit verfolgen und am Nachmittag trudelten dann die ersten Gäste und bald darauf das Brautpaar ein. Riesige Lautsprecher wurden aufgestellt, was uns sofort zu einem Stellungswechsel veranlasste. So waren wir wenigstens nicht mehr so nahe dran. Je später der Abend, umso mehr Gäste und Lärm. Es dauerte bis 6 Uhr früh 11.9.2010 Den letzten Teil der Reise nahmen wir bei schönem Wetter um 6,40 Uhr nur mehr zu dritt in Angriff. Nicht den Weg wie im Routenbuch beschrieben über Chisinau, sondern direkt an die Grenze. Der Tipp des Buschauffeurs war gut, die Strecke um einiges kürzer und besser. Wir fuhren durch eine schöne, schon herbstlich gefärbte Landschaft, haben noch einmal getankt und kamen um 8 Uhr an die Grenze zu Rumänien. Es ging alles wie geschmiert, um 9 Uhr waren wir wieder in der EU. Wir fuhren Richtung Iasi weiter und nun mussten wir uns von Hannelore und Gerhard aus St. Johann im Pongau verabschieden. Sie hatten einen Defekt am Auto und wollten eine Reparaturwerkstätte aufsuchen. Zu zweit steuern wir das riesige Kaufhaus Carrefour an, Geld wechseln, einkaufen und Mittagessen, bevor wir die letzte Etappe in Angriff nahmen. Um 17 Uhr erreichten wir Sucevita Stellplatz Hotel Popas Turistik Bucovina. Es war ein sehr schöner, sauberer Platz mit allen sanitären Einrichtungen, leider ziemlich schief. Am Abend trafen sich alle Teilnehmer zum Abschiedsessen im Restaurant am Platz. Zur Erinnerung bekamen wir eine Urkunde und eine Flasche Sekt. Die Atmosphäre war etwas unterkühlt, zurückzuführen auf mehrere organisatorische Mängel, die immer wieder für Kritik sorgten. Es kristallisierte sich heraus, dass diese Reise in einigen Bereichen schlecht vorbereitet war, Koordinaten oft falsch waren und die Reiseleiter Familie Astleithner mit manchen Situationen überfordert waren. Fazit für uns – wir werden mit dem CCA nie mehr mitfahren. 346 km N 47°45'38“ E 025°40'29“ 12.9.2010 Damit war die geführte Reise durch die Ukraine zu Ende, doch wollten wir nicht heimfahren, ohne etwas von Rumänien gesehen zu haben. Wir vier – Christi, Karl, Manfred und ich schauten uns einige Moldauklöster an, die allein schon eine Reise wert wären, machten noch einen Abstecher ins Donaudelta und dort mussten wir uns nach 1 Monat Gemeinsamkeit von Christi und Karl trennen, sie blieben noch im Land, wir machten uns über Ungarn auf den Heimweg. |