Eigentlich wollten Vroni und ich gemeinsam mit Sonja und Toni 2009 eine gemeinsame Fahrt nach Polen machen. Sonja und Toni hatten aber nur im Juli Zeit und unser Enkerl Karina durfte uns erstmals in den Ferien besuchen. Natürlich haben wir dann auf die Polenfahrt verzichtet. Manfred List, unser Clubkassier, berichtete beim Clubabend im März, dass er ein Angebot von dem italienischen Reiseveranstalter San Pietroburgo für eine geführte Russlandreise hätte. Ich spitzte gespannt meine Ohren, traute mich aber nicht meiner Vroni damit näher zu treten.
Nach ein paar Tagen sagte Vroni zu mir: „Du das mit Russland wäre schon eine interessante Sache“. Damit war der Entschluss, diese Reise mitzumachen, für uns gefasst. Auch 5 weitere Paare aus unserem Club, 3 weitere Paare aus Österreich, 5 Paare aus Deutschland und 2 Paare aus Slowenien, entschlossen sich für diese Reise.
3. Juni
Beim Badl in Hall trafen wir uns mit Luise und Ernst Müller sowie Sieglinde und Hansi Seiwald zur gemeinsamen Anreise an die lettisch – russische Grenze.
Am ersten Tag fuhren wir bis Retz im Weinviertel.
Bei der Windmühle, oberhalb von Retz in den Weingärten, ließen wir uns für die 1. Nacht nieder. Natürlich besuchten wir noch den dort befindlichen, gemütlichen Mühlen-Heurigen. 511 Km
N 48°45´41.7´´ E 15°56´29.2´´
4. Juni
Wir durchquerten Tschechien, ohne dort eine Besichtigung zu machen. Am späteren Nachmittag trafen wir in der südpolnischen Stadt Krakau am Campingplatz Clepardia ein. Dieser Platz ist sehr ordentlich und für eine Besichtigung Krakaus bestens geeignet. 415 Km
N 50°05´45.0´´
E 19°56´29.0´´
5. Juni
Mit dem öffentlichen Bus fuhren wir in das Zentrum und bummelten über den wunderschönen Marktplatz „Rydnek Glowny“. Bei einem Capuccino vor einem der vielen gemütlichen Cafes ließen wir die besondere Atmosphäre der Stadt auf uns einwirken.
Auch das Königsschloß auf dem Wawel-Hügel besichtigten wir.
6. Juni
Weiterfahrt bis Warschau. Als Stand- und Schlafplatz wählten wir dort einen bewachten Parkplatz nur 5 Gehminuten vom Zentrum Warschaus entfernt. 310 Km
N 52°15´04.3´´
E 21°00´52.5´´
Ganz Warschau stand unter dem Panne des heutigen Datums. 6.6.2009 – hunderte Brautpaare haben den heutigen Tag für ihre Hochzeit gewählt. Vor allen Kirchen, die meist mit dem Bild Papst Johannes Paul II. geschmückt waren, warten sie in Reihen auf ihre Trauung.
7. Juni
In der Nacht setzte starker Regen ein und so fuhren wir weiter zur Hauptstadt Litauens Vilnius in. Am dortigen Citycamp ließen wir uns für die Nacht nieder. 501 Km
N 54°40´33.0´´
E 25°13´23.0´´
8. Juni
Für den Besuch von Vilnius wählten wir einen sehr zentral gelegenen, bewachten Parkplatz direkt neben der Altstadt. Die größtenteils restaurierte Altstadt und viele Kirchen, insbesondere die St. Anna-Kirche, von der Napoleon sagte: „Wenn ich sie auf Händen tragen könnte, würde ich sie nach Paris bringen“ wurden von uns besichtigt.
N 54°41´16.9´´
E 25°17´38.2´´
Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt fort. Da wir in Lettland entlang unserer Route keine geeigneten Plätze sahen, fuhren wir an diesem Tag bis zu unserem Ziel nahe der russischen Grenze am Nirza See weiter. 346 Km
N 56°24´21.6´´
E 27°55´43.6´´
9. Juni
Wir verbrachten den ganzen Tag am sehr schön gelegenen Nirza See.
Im Laufe des Tages trudelten fast alle Teilnehmer der Russlandfahrt am Platz ein.
Ein gemütliches Zusammensitzen am Abend musste wegen einer Attacke tausender Gelsen abgebrochen werden.
10. Juni
Um 05:30 Uhr fuhren wir im Konvoi zum nahen Grenzort Zilupe, wo der Treffpunkt mit den Reisebegleiterinnen von San Pietroburgo, zwei Mädchen aus Italien, vereinbart war.
Um 06:00 Uhr setzte sich dann der Tross mit unseren 16 Mobilen und einer 2. französischen Gruppe mit 7 Mobilen in Richtung der russischen Grenze in Bewegung.
Die Reisebegleiterinnen unterstützten uns beim Ausfüllen der nötigen Papiere für den Grenzübertritt. Doch wir hätten uns nicht beeilen müssen, 15 1/2 Stunden dauerte der lettisch – russische Bürokratismus, der von beiden Seiten genüsslich ausgekostet wurde. Ich habe die Zeit dazu genutzt „Schindlers Liste“ fast zur Gänze zu lesen. Wir sollten am heutigen Tage noch ca. 300 Km bis zu unserem Übernachtungsplatz zurücklegen. Daran war natürlich wegen der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr zu denken. Auf einem bewachten TIR-Parkplatz kurz hinter der russischen Grenze fanden wir endlich die ersehnte Nachtruhe.
20 Km
11. Juni
Um 06:00 Uhr fuhren wir los. Heute müssen wir die beiden Etappen bis Moskau an einem Tag bewältigen, kein leichtes Unterfangen, wenn man die Verhältnisse auf Russlands Straßen kennt.
Irgendwann weiß man nicht mehr, wie man überhaupt fahren soll. Das Rumpeln und Klappern im Mobil ist fast unerträglich. Dazu kommt, dass man förmlich auf einen Defekt wartet. Gott sei Dank hielten alle Lenker, Beifahrer und Fahrzeuge die Belastungen unbeschadet aus, so dass wir nach 13 stündiger Fahrt, gestoppt und auseinander gerissen durch viele Ampeln im Einfahrtsstau endlich in Moskau im Olympiastadion eintrafen. An Landschaften haben wir eigentlich kaum etwas gesehen: Wald, Einöde, kaum Siedlungen und Tiere. 650 Km
N 55°42´44.2´´
E 37°34´04.3´´
12. Juni
Mit dem Bus und dem Fremdenführer Alexander geht es zuerst zur Universität und dem dortigen Aussichtspunkt.
Von hier ist der Ausblick auf die Riesenstadt gewaltig. Der zweite Halt wird beim Gorskypark am der Moskwa gemacht. Hier wurde Tschaikowsky zu einigen seiner Kompositionen inspiriert. Der Novodevici -Friedhof mit Gräbern von Jelzin, Molotow, Chrustschov und der Frau von Gorbatschov wird in Anschluss daran besucht.
Die Christi-Erlöser-Kirche ist das nächste Ziel. Zum Abschluss des Vormittags machen wir noch einen Bummel durch die Arpad-Strasse.
Um 16.00 Uhr fahren wir eine Zeit lang mit dem Fremdenführer, den wir schon am Vormittag hatten, mit der U-Bahn. Der Prunk in den Stationen und auf den Bahnsteigen ist überwältigend. Anschließend machen wir noch eine Fahrt mit einem Linienschiff auf der Moskwa. Gegen 21.00 Uhr sind wir wieder am Platz. Wetter: heiß und sehr schwül.
13. Juni
Natalie, die hübsche neue Reisebegleiterin aus Weißrussland, kam gleich in der Früh zu jedem Mobil und stellte sich vor. Dazu wurde nach alter russischer Sitte Brot und Salz überreicht.
Um 09.00 Uhr fuhren wir gemeinsam mit Natalie und Alexander zum Roten Platz und zur Kremlbesichtigung. Staunend standen wir vor den farbenprächtigen Türmen der Basilikus-Kathedrale am Eingang zum Roten Platz.
Die Weite des Platzes und seine Atmosphäre beeindruckten mich und auch alle anderen sehr. Im Kreml fand um 12.00 Uhr eine groß aufgezogene Wachablöse statt. Nachher besichtigten wir noch die sehr schöne Umgebung des Kremls mit schönen Parks und Brunnen.
Anschließend ging es zurück zum brennend heißen Bus und wir fuhren zum Siegesplatz.
Dort konnte man so richtig die Weite dieser Stadt erkennen. Und die Sonne lachte und lachte und der Schweiß rann in Strömen. Nach dieser Besichtigung fuhren wir zurück in das Oly-Stadion, wo wir nur 30 Minuten Zeit hatten uns frisch zu machen, denn es ging gleich weiter zum Zirkus. Der Zirkus ist in einem schönen Rundbau untergebracht, uns hat es sehr gut gefallen. Nach dem Zirkus machten wir noch „Moskau-by-night“. Zuerst fuhren wir zum Bahnhof von dem aus die „Transsibirische Eisenbahn“ bis nach Wladiwostok fährt. Sieben Zeitzonen werden dabei durchfahren. Im Anschluss fuhren wir zum Siegesplatz, wo die rot beleuchteten Wasserfontainen das Blut, das für die Erringung des Sieges geflossen ist, symbolisiert. Den Abschluss unserer Nachttour bildete ein Spaziergang über den nächtlichen Roten Platz.
Ein schöner aber auch immens anstrengender Tag ging um 01.15 Uhr zu Ende. Wetter den ganzen Tag sehr schön, schwül.
14. Juni
Der ganze Tag stand zur freien Verfügung. Um 14.00 Uhr fuhren wir mit Ernst, Luise, Hans und Sieglinde mit der U-Bahn zum „Roten Platz“. Wir machen einen Bummel durch das Kaufhaus „GUM“ und nachher etwas abseits des „Roten Platzes“ und des „Kremls“.
Um 18.30 Uhr fuhren wir wieder alle gemeinsam zurück zum Oly-Stadion.
15. Juni
Um 07.00 Uhr kommt Natalie und stellt uns Katja vor, die uns ebenfalls mit ihr als Reisebegleiterin nach Sankt Petersburg begleiten wird.
Katja ist wie Natalie Weißrussin und steigt, da wir wieder als Erste der Kolonne fahren, bei uns ein.
Als wir Moskau in Richtung „Goldener Ring“ verlassen wird mir die Größe dieser Stadt erst richtig bewusst. Wir brauchen eine Stunde bis wir am Stadtrand sind. In die Stadt bewegt sich nach dem langen Wochenende ein riesiger Stau.
Mit dem „Goldenen Ring“ ist eine weitläufige Rundreise um Moskau gemeint. Der Ring altrussischer Städte nordöstlich von Moskau zählt zu den bekanntesten Reisezielen Russlands. Wir fahren auf der sehr schön ausgebauten M 7 nach Wladimir, und besichtigen dort die Kathedrale. Vorher tanken wir an einer Tankstelle um 13 Rubel = 32 Cent. Am Stadtrand von Wladimir wird beim supermodernen Einkaufszentrum Globus für die Erledigung von Einkäufen für eine halbe Stunde angehalten. Dann geht es weiter nach Susdal.
Susdal ist eine Museums- und Kirchenstadt. Wir machen einen ausgedehnten Rundgang zu mehreren Kirchen und Klöstern. Der Kreml von Susdal ist angeblich der älteste Kreml Russlands. Wetter schön und sehr warm, schwül. 236 Km
N 46°25´55.4´´
E 40°26´43.7´´
16. Juni
Wir erwarteten heute laut Beschreibung von San Pietroburgo die Etappe mit den schlechtesten Straßenverhältnissen. Doch die Strasse wurde teilweise neu ausgebaut und war nur auf kleineren Abschnitten holprig. Am Stadtbeginn von Ivanovo wurden 3 Mobile am Ende der Kolonne durch die Militärpolizei wegen eines militärischen Konvois angehalten und verloren dadurch den Anschluss. Nachdem wir wieder vollzählig waren, mietete Katja ein Taxi an und dieses führte den Konvoi fast im Schritttempo durch die Stadt.
Die Mittagspause machten wir in Kostroma. Dort befinden sich große Märkte wie Mehlreihen, Pfefferkuchenreihen und Fischreihen. Diese bilden ein frühklassisches Ensemble, das natürlich von allen besucht wurde. Auch eines der größten Lenindenkmäler der ehemaligen UDSSR befindet sich hier. Sehr schön ist auch der Blick auf die Wolga und die Feuerwache mit dem Turm.
N 57°45´58.6´´
E 40°55´30.5´´
Um 16.00 Uhr ging es weiter nach Jaroslawl. Die Strasse dorthin war ebenfalls teilweiser sehr gut. Auf einem Teilstück wurde mit grobem Asphalt neu asphaltiert. Durch rücksichtslos überholende Fahrzeuge entstanden bei vier Fahrzeugen Schäden an den Windschutzscheiben. Besonders schwer hat es Ernst und Luise erwischt. Ein schwerer Steinschlag führte zu langen Sprüngen in der Scheibe.
Am Abend trafen wir auf einem bewachten Parkplatz in einem Innenhof in Jaroslawl ein. Wetter den ganzen Tag sehr schön, schwül. 230 Km
N 57°11´36.0´´
E 39°52´08.1´´
17. Juni
Nachdem die Polizei mit 4 Beamtinnen die Schäden an den Windschutzscheiben kompliziert und bürokratisch aufgenommen hatte gingen wir zu Fuß zum Christi-Verklärungs-Kloster, das zugleich die Funktion eines Kremls hatte.
Von dort ging es weiter zur Prophet-Elias-Kirche auf dem Stadtplatz. Sie ist eine der schönsten orthodoxen Kirchen und ist im Inneren bisher unverändert geblieben, nur die Türme werden derzeit restauriert. Ein Chor von vier Männern sang für uns 2 Lieder.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Linienschiff eine größere Schleife auf der Wolga. Währen der Fahrt gab es einen Regenguss und wir marschierten nachher im leichten Regen zu den Mobilen. Auch der spätere Nachmittag blieb regnerisch. Jaroslavl wurde 2005 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen.
18. Juni
Um 08.00 Uhr Abfahrt und auf der M 8 in Richtung Süden zum Rostower Kreml, er ist einer der schönsten Russlands.
N 57°11´01.4´´
E 39°24´44.2´´
Anschließend weiter nach Pereslawl, der Geburtsstadt von Alexander Goritski, er war ein russischer Volksheld.
N 56°43´11.8´´
E 38°49´30.6´´
Hier besuchten wir das Gorizski Kloster mit der Christi-Verklärungs-Kathedrale, der ältesten Kirche des „Goldenen Rings“. Nachher Weiterfahrt nach Sergiev Posad, einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der orthodoxen Welt. Auf dem Parkplatz eines Einkaufzentrums war heute unser Stellplatz. 194 Km
N 56°19´00.2´´
E 38°08´00.5´´
Da gerade die Verehrungstage stattfanden, durften wir nicht als Gruppe sondern nur paarweise, die Frauen mit Kopftuch, in das Dreifaltigkeits-Sergius-Kloster.
Hier werden die Reliquien des Hlg. Sergius verehrt.
19. Juni
Gleich nach 08.00 Uhr haben wir noch einmal das Kloster besucht und die vielen Pilger beobachtet. Um 10.30 Uhr Abfahrt, zuerst über Landstrassen und später auf der M10 über Dmitrov, Klin, Twer, Torzhok und Vyshniy Volochek in das Gebiet Twer. Zwischen dem „Goldenen Ring“ und Sankt Petersburg ist eine recht nette Landschaft zu sehen. Wiesen, kleine und größere Seen und Birkenwälder prägen das Bild. Wir durchfahren auf der so genannten „Autobahn“ viele kleine und kleinste Dörfer, jeweils mit 60 Km Beschränkung. Doch die Dörfer sind ärmlich und total verwahrlost. Vom Prunk in den Städten ist hier nichts zu sehen.
Auf den TIR-Parkplatz „Geschwindigkeit“, auf dem wir auch die Nacht verbrachten, bereiteten die Frauen unter Anleitung von Natalie gemeinsam Draniki zu (geriebene rohe Kartoffel, 2 Eier, Salz, etwas Mehl, Zwiebel, Faschiertes in Pfanne gebraten). Ernst hatte keine Freude, weil er statt den Kartoffeln gerne Reis und anstelle des Faschierten ein schönes Stück Fleisch gehabt hätte. Uns schmeckte es aber sehr gut. Der Abend wurde sehr nett mit Wein, Weib und Gesang. 350 Km
N 57°41´34.2´´
E 34°15´54.2´´
20. Juni
Start um 08.00 Uhr.
In Nowgorod beim Hotel In-Tourist wurden die Mobile abgestellt und um 15.30 Uhr gab es vor dem Hotel noch den Auftritt einer Folkloregruppe.
N 58°31´55.2´´
E 31°16´52.1´´
Anschließend fuhren wir mit dem Bus zum Holzbaumuseum außerhalb der Stadt. Nachher ging es zum Kreml, mit der St. Sophia Kathedrale, der ältesten Kathedrale Russlands.
In der Stadt gab es gerade ein Treffen der Hansastädte mit vielen Veranstaltungen. Beim Fluss konnten wir einem Kampf zwischen Mongolen, Wikingern oder sonstigen Wilden beiwohnen. Wetter am Morgen schlecht, später besser – abends zuerst Regen und dann wieder Sonne. 214 Km
21. Juni
Start um 08.00 Uhr und auf der M10 nach Puschkin. Ich bin auf der Fahrt dorthin auf guter Fahrbahn mit 80 Km/h mit dem rechten Vorderrad in ein tiefes Loch gerast. Ich glaubte es reißt mir die Achse heraus, Gott sei Dank ist nichts passiert.
Nach Mittag war die Besichtigung der prachtvollen Residenz von Katharina II. angesagt.
N 59°42´55.0´´
E 30°24´24.8´´
Vermutlich waren wegen des Sonntags leider sehr, sehr viele Besucher hier. Der Prunk im und um den Palast ist aber überwältigend.
Nach der Besichtigung Abfahrt in Richtung St. Petersburg.
An der Stadtausfahrt von Puschkin kam am Funk die Meldung, dass Walter und Oswald eine Panne haben. Vermutlich durch einen Defekt in der Elektronik ließ sich das Fahrzeug nicht mehr starten. Nach einiger Zeit kam die Durchsage,
dass sie Helmut Müller angeschleppt hat und das Fahrzeug nun wieder läuft. Wir sind dann ohne Probleme zum Stellplatz in Sankt Petersburg gefahren.
203 Km
N 59°54´07.5´´
E 30°16´09.5´´
Stellplatz Sankt Petersburg
Eine besondere Überraschung gab es für Vroni und mich am Abend, weil uns unsere Freunde Ernst und Luise, Hansi und Sieglinde, Helmut und Marianne, Hansjörg und Gilda, Karl und Christi sowie Jens einen Geschenkkorb, den Hansi aus Weiden gebastelt hatte, mit Lebensmitteln und Delikatessen für das Vorausfahren überreichten. Es ist schön nette Freunde zu haben.
22. Juni
Um 10.00 Uhr fuhren wir mit dem Bus und dem Fremdenführer Michael in die Stadt zur Isaakskathedrale.
Am Vorplatz steht die schöne Reiterstatue von Nikolaus dem I. Die Kathedrale ist wohl einer der schönsten Kirchenbauten die ich bisher gesehen habe. Nach der Besichtigung des Innenraumes stiegen wir auf die Kuppel, von der man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat.
In der Folge fuhren wir zur Peter und Paul Festung. Auch dort sieht man unvorstellbaren Prunk.
Eine Fahrt mit dem Rundfahrtsboot durch die Kanäle vermittelte uns einen guten Eindruck dieser schönen Stadt.
Negativ ist allerdings, dass es mit der Sicherheit in dieser Stadt nicht allzu gut bestellt ist. Mehrere Teilnehmer unserer Gruppe machten unliebsame Bekanntschaft mit Dieben.
23. Juni
Am Morgen zwangen wir mit Erfolg in einem harten Gespräch die Fa. San Pietroburgo für mehr Sicherheit auf unserem Stellplatz zu sorgen (es gab in der Nacht Diebstähle).
Es folgte die Besichtigung des Winterschlosses mit dem Heremitage-Museum.
Prunkvolle Räume und Werke von Leonardo da Vinci, Tizian, El Greco, Rubens, Rembrand, Vincent van Gogh, Paul Gaugin, Pablo Picasso und anderen Künstlern nahmen uns gefangen.
Im Anschluss daran wurde noch eine Stadtrundfahrt mit dem Bus gemacht. Bei der „Kirche auf dem heiligen Blut“ machten wir noch Station.
24. Juni
Wetter herrlich – allgemeiner Putz- und Relaxtag. Wegen der unsicheren Verhältnisse in der U-Bahn und im Stadtzentrum verzichteten die meisten Reiseteilnehmer auf einen Besuch des Zentrums auf eigene Faust.
Um 22.30 Uhr Abfahrt mit dem Bus zu einer „Weißen Nacht in Sankt Petersburg“.
Ich zitiere unseren Fremdenführer Michael: „Meine Herrschaften! Sind sie vorsichtig! Es besteht keine Lebensgefahr! Aber passen Sie auf, es gibt viele, viele Diebe. Es besteht keine Lebensgefahr! Deutsch – österreichisch – slowenische Campergruppe folgen sie mir!“
Öffnung der Newa-Brücken Höhepunkt dieser Fahrt war das Hochziehen der Newa-Brücken nach Mitternacht um die Newa während der Nacht auch für größere Schiffe passierbar zu machen. Tausende Zuschauer beobachteten dieses Schauspiel von den Ufern der Newa aus.
25. Juni
Am Morgen fielen ein paar Regentropfen bei scheinender Sonne. Auch dieser Tag stand zur freien Verfügung. Wiederum verzichteten die meisten Reiseteilnehmer wegen der unsicheren Verhältnisse auf einen Besuch des Zentrums. Am Nachmittag spazierten wir gemeinsam mit Müllers und Seiwalds durch den Park in Richtung Hafen.
Am Abend bildete die gesamte Campergruppe mit den Campingtischen eine lange Tafel und feierte mit Fremdenführer Michael Abschied. Ende gegen 24.00 Uhr.
26. Juni
Um 08.00 Uhr Abfahrt in Richtung Peterhof. Wegen der vielen Fahrzeuge (über 30) ging es nur sehr schleppend voran.
Die gesamte Gartenanlage dieses Schlosses Peters I. ist geprägt von Wasserspielen mit über 150 Fontänen, die über ein ausgeklügeltes unterirdisches Rohrsystem gespeist werden und ausschließlich durch natürliches Gefälle funktionieren. Für die Besichtigung des Gartens blieb uns nur mehr knapp eine Stunde Zeit, viel zu wenig für diese einmalige und prachtvolle Anlage.
N 59°53´29.9´´
E 29°54´27.0´´
Gegen 12.30 Uhr fuhren wir dann in Begleitung einer jungen Italienerin in Richtung russisch-estnische Grenze. Die Zoll- und Grenzabfertigung verlief problemlos. Bei den Esten wurden wir mit den Worten „Willkommen in Europa“ begrüßt und nur die Pässe angeschaut. Auch die Kontrolle an der russischen Grenze wurde diesmal zügig durchgeführt, so dass wir nach 2 Stunden bereit alles hinter uns hatten.
Von der Grenze fuhren Müllers, Seiwalds und wir noch zum Parkplatz des Klosters Pühtista bei Kuremäa, wo wir gemeinsam mit den beiden Paaren aus Perg eine ruhige Nacht verbrachten. 230 Km
N 59°12´08.7´´
E 27°31´54.3´´
27. Juni
Am Morgen verabschiedeten wir uns von Hansi und Sieglinde, weil diese auf die Schnelle zum Haller-Stadtfest mussten um dort einen Stand der Sänger zu betreuen.
Auch von Friedl und Monika sowie Helmut und Margit aus Perg hatten von hier aus eine andere Route vor. Wir besichtigten noch das Frauenkloster Pühtista. Dort war gerade eine Andacht im Gange. Bei der Weiterfahrt nach Süden kam nach einigen Kilometern Schotterpiste. Da es in der Nacht leicht regnete und keine Staubentwicklung war, erhöhten wir unser Tempo bis auf 80 Km/h, so fühlte sich die Schotterpiste wie ein rauer Asphalt an. Wir fuhren am Peipsi-See-Nordufer weiter und über Remniku, Alajöe und Uusküla zur A3. Die A3 ist nagelneu ausgebaut und so kamen wir flott voran. Nachher ging es weiter über die Grenze nach Lettland und die A3 war hier schlagartig schlechter. Erst als sie vor Riga in die A2 mündete war sie wirklich gut. Auf dem City-Camping-Riga übernachteten wir. 403 Km
N 56°57´22.9´´
E 24°04´43.8´´
28. Juni
Am Vormittag machten wir einen Bummel durch die Altstadt von Riga. Das „Neue Riga“
Auf der Fahrt in Richtung der litauischen Grenze sahen wir noch das Schloss Jelgava. Unser nächstes Ziel war das sehr schöne Schloss Rundale, das nicht mehr weit von der Grenze entfernt liegt.
N 56°24´56.2´´
E 24°01´55.5´´
Nach der Besichtigung Weiterfahrt über die Grenze.
Beim „Berg der Kreuze“, der als beliebter Wallfahrtsort gilt, sind wir bei schönem Abendlicht angekommen. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden mit einem Wunsch oder mit Dank.
Zu sowjetischen Zeiten wurde mehrfach versucht, die Wallfahrt zu unterbinden. Mindestens dreimal wurden die Kreuze mit Planierraupen niedergewalzt. Da sich die Litauer hier durchsetzten, wurde der „Berg der Kreuze“ auch ein nationales Symbol.
Übernachtung am Parkplatz des Klosters nur 2 Km weiter. 193 Km
N 56°01´04.1´´
E 23°25´10.9´´
29. Juni
Am Morgen leicht bedeckt. Fahrt auf der A12 nach Stulgiai und dann auf A1 bis Kaunas.
Weiter auf der A5 in Richtung polnische Grenze.
In Suwalki in Polen auf den STPL am See gefahren. Sehr netter Platz direkt am See. Km 309
N 54°05´29.1´´
E 22°55´36.8´´
30. Juni
Wetter diesig und sehr schwül, bereits am Morgen 22 Grad. Von Suwalki auf guter Straße durch die Masuren nach Gitzycko (Lötzen) und weiter nach Wegorzewo (Angerburg). Dort auf den Badeplatz der Halbinsel Kal.
N 54°11´30.4´´
E 21°44´39.2´´
Im See gebadet, Luft 28 °, Wasser ca. 22 °. Ab nun nur mehr enge und holprige Straßen, teilweise nur Kopfsteinpflasterstraße. Auf schmaler und schlechter Asphaltstraße und durch endlose Alleen zum Wallfahrtort Heiligenlinde. Die ganze Kirche war eingerüstet und wird restauriert. Im Inneren war die Orgel zum Teil mit Planen verdeckt. Es gab jedoch ein kurzes Orgelkonzert. Weiterfahrt über Reszel (Rössel) auf schlechten Straßen nach Dobre Miasto. Dort vor Kirche im Grünen am Stadtrand übernachtet. 243 Km
N 53°59´12.8´´
E 20°41´41.4´´
1.Juli
Wetter sehr schön, heiß und schwül. Fahrt auf vielen Alleestrassen eher schlecht nach Plastek und von dort zum Oberlandkanal bei Jelonki. Wir waren bereits mittags dort und konnten mehrere Schiffspassagen beobachten.
Statt mit Schleusen den Höhenunterschied von insgesamt 100 m zu überwinden, werden die Schiffe auf Rollwagen über Land zur nächsten Kanalstufe gezogen. Der Antrieb erfolgt über Wasserturbinen.
N 54°02´14.3´´
E 19°34´28.6´´
Am späten Nachmittag Weiterfahrt auf schlechten Straßen (Asphalt hat sich wegen der Hitze teilweise aufgelöst) nach Marienburg. Dort auf den Campingplatz Nogat gefahren und zum Schloss gegangen. Km 117
N 54°02´45.2´´
E 19°02´12.7´´
2. Juli
Die Marienburg ist eine deutsche Ordensburg und liegt etwa 60 km südöstlich von Danzig.
Die Burg war Sitz der Hochmeister und somit Herrschaftszentrum des Deutschen Ordens im ostpreußischen Ordensstaat. Es handelt sich um den größten Backsteinbau Europas und eine weiträumige Burganlage, die größtenteils aus roten Lehmziegeln erbaut wurde.
Gegen Mittag fuhren wir nach Danzig und stellten unsere Mobile auf einem bewachten Parkplatz nur ca. 300 m vom Zentrum entfernt ab.
Hier verbrachten wir auch eine sehr ruhige Nacht. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Bummel durch die im 2. Weltkrieg total zerstörte und nachher wieder stilgetreu aufgebaute wunderschöne Altstadt. Danzig neu
Km 74
N 54°20´47.7´´
E 18°39´48.9´´
3. Juli
Am Morgen Fahrt zuerst auf der A1 in Richtung Marienburg und dann immer auf der Straße Nr. 22.
Weiterfahrt auf meist guter Straße durch hügelige und schöne Landschaften mit viel Getreide.
ipie See
Am Lipie See an einem schönen Strand direkt an der Straße liegend, haben wir gebadet. Den Rest des Tages und die Nacht haben wir auf dem dortigen kleinen Campingplatz verbracht. Wetter herrlich,
Luft bis 32 °, See 25°. Km 315
N 52°54´50.1´´
E 15°40´04.7´´
4. Juli
Bereits vor dem Frühstück im See noch einmal herrlich gebadet. Dann Fahrt auf der 22 recht zügig in Richtung Grenze. Bei Slubice über die Oder nach Frankfurt an der Oder. Von dort auf der B 87 und später auf der A 13, A 4, A 72 und A 93 nach Hof zum Untreusee auf den STPL.
Abends haben wir hier noch gebadet. Km 507
N 50°17´09.76´´
E 11°54´43.89´´
5. Juli
Wir gingen am Morgen gleich noch einmal baden, verabschiedeten uns von Luise und Ernst und fuhren nach Hause, weil unser Enkerl Karina bereits auf uns wartete. Km 554
Wir möchten diese tolle, wenn auch anstrengende Reise nicht missen. Die Eindrücke die auf uns einwirkten waren einfach überwältigend. Leider war unsere Reisegruppe mit 16 Fahrzeugen zu groß, was natürlich immer wieder zu Verzögerungen und Unannehmlichkeiten führte. Gott sei Dank hielt unsere Gruppe wie Pech und Schwefel zusammen. Der Fa. San Pietroburgo möchte ich im Interesse der Kunden empfehlen, kleinere Gruppen auf diese Reisen zu schicken.
Wir danken allen Teilnehmern für die freundliche und nette Art, die uns alle entgegen gebracht haben.
Vroni und Walter Krismer