Reise nach Kalabrien

von Pepi und Anni Blaas
att9v99agn9g6hxlz-jpg
attksav79n0eoxr8w-jpg

26. April 2005
Mit vier Wohnmobilen machten wir uns auf den Weg nach Kalabrien. Treffpunkt war um 09.00 Uhr, beim Autobahn-Rasthaus Weer. Die erste Etappe (418 Km) führte uns über den Gardasee nach Rubiera bei Modena. Ein schöner Stellplatz bei einem Sportzentrum. 27. April 2005
Bei wolkenlosem Himmel ging es weiter nach Abetone. Während der Mittagsrast konnten wir noch dem Schibetrieb zusehen, dabei wollten wir endlich keinen Schnee mehr sehen! Das Tagesziel Lucca erreichten wir nach 170 Km. Nach einem Stadtspaziergang in der schönen Altstadt tranken wir noch das bereits zur Gewohnheit gewordene Glas Wein.

28. April 2005
Quer durch die blühende Toscana fuhren wir 284 Km über Volterra, Siena, Montepulciano zum Stellplatz Ficulle. Beim Abendspaziergang zum mittelalterlich anmutenden Ortskern, konnten wir ein, von Kindern aufgeführtes, Straßentheater genießen.

29./30. April 2005
Nach dem Besuch von Orvieto ging es weiter zum Bolsenasee und über Viterbo nach Rom. Diese Etappe betrug 168 Km. Wir richteten uns auf dem Campingplatz Flaminio Village ein.
Am nächsten Tag stand die Stadtbesichtigung auf dem Programm. Mit dem Bus fuhren wir ins Zentrum. Wir besuchten die Peterskirche und staunten über Größe und Ausstattung dieses Bauwerkes. Eine Stadtrundfahrt mit Erklärungen aus dem Kopfhörer führte uns an den wichtigsten Bauwerken vorbei. Zwischendurch gab es ausgiebige Fußmärsche.

1. Mai 2005
Das nächste Ziel war Montecassino. Das Kloster konnten wir leider nicht besichtigen, es war versperrt. Wir suchten den deutschen Soldatenfriedhof auf. Wir nächtigten am Parkplatz und konnten bei einem Bauern Wein, Brot und vorzüglichen Pecorino kaufen. Länge der Etappe 242 Km.

2. Mai 2005
Das Wetter war uns weiter hold, ein ständig blauer Himmel begleitete uns. Nun besuchten wir die Ausgrabungsstätte Hercolaneum. Wir waren sehr beeindruckt über die gut erhaltene Bausubstanz und über den Zustand der Fresken. Unser Ziel war Vico Equense, Camping Azzuro, den wir nach 142 Km erreichten.

3. Mai 2005
Mit dem Zug ging es nach Sorrent. Von dort in einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Bus (Dauerhupe) zunächst nach Positano, anschließend nach Amalfi. War schon die Fahrt beeindruckend, die am Felsen klebenden Orte, inmitten von Zitronenhainen, taten ein übriges. Bedingt durch Felsräumarbeiten, mussten wir in Positano viele, viele Stufen nach unten gehen, und auf der anderen Seite, nicht mehr so steil, wieder bergan. Erst von dort aus ging es mit dem Bus weiter. Es war ein anstrengender Tag, jedoch die Ausblicke, das Relief der Amalfiküste und das Flair der beiden Orte entschädigten uns.

4. Mai 2005
Nun waren wir in unserem Zielgebiet angelangt. Entlang der Küste ging es nach Süden. Ein kleiner Abstecher nach Matinella, und wir konnten Morzarella aus Büffelmilch kaufen. Schon die Kostproben zeigten uns, dass wir bei uns zu Hause nur „Kaugummi“ gekauft hatten. Nach 112 Km fanden wir unseren Stellplatz direkt am Meer, in der Nähe von Paestum. Diese Ausgrabungsstätte war in ihrer Ausdehnung, als auch durch den Erhaltungszustand ein großes Erlebnis. Außerhalb Griechenlands gibt es kaum Tempel dieser Art zu sehen.

5. Mai 2005
Weiter ging es die Küste entlang. Mittagsrast in Marina di Pisciotta. Den Stellplatz erreichten wir kurz vor Palinuro, direkt am Meer. Beim Abendspaziergang stellten wir fest, dass der Ort wenig hergab. Wir waren 88 Km gefahren.

6. Mai 2005
In der Nacht setzte Regen ein, und am Morgen eine böse Überraschung: Der Boden war aufgeweicht. In Paola besuchten wir das Heiligtum des hl. Franziskus von Paola. Alle verfügbaren Kanister und Flaschen wurden mit hl. Wasser gefüllt. Wir besichtigten die Grotte des hl. Franziskus bis zur modernen, sehr schönen, und vor allem großen Kirche. Die Durchfahrt durch Paola war für Guido und seinem Knaus eine Millimeterarbeit. Anschließend fuhren wir auf die Sila, nach Camigliatella, auf den Parkplatz einer Seilbahn. Wir staunten nicht schlecht, als wir von Schnee umgeben waren, aber auch über die Müllberge. Wir waren an diesem ereignisreichen Tag 240 Km gefahren.

7. Mai 2005
Der nächste Morgen begrüßte uns wieder mit blauem Himmel. Wir fuhren zunächst zum Lago Cecita. Dort besuchten wir den botanischen Garten und dann das Wildgehege. Weiter ging es rund um den Lago Arvo, wo wir unsere Tanks mit gutem Quellwasser auffüllen konnten. Nach 96 Km erreichten wir den Lago Ampollino. Der Stellplatz war windgeschützt und hatte eine wunderschöne Lage direkt am See.

8. Mai 2005
In San. Giovanni in Fiore konnten wir eine alte Klosteranlage mit deutscher Führung besichtigen. Da gerade Sonntag war, besuchten wir im Anschluss die hl. Messe. Über Crotone fuhren wir weiter zum Capo Colonna. Dort besuchten wir die Ausgrabungsstätte und fanden nach 89 Km auf dem Parkplatz einen schönen Stellplatz. Der stimmungsvolle Sonnenuntergang mit glutroten Wolkenbildern ist uns noch in guter Erinnerung.

9. Mai 2005
Wir fuhren nun von der Ionischen Seite über Catanzaro wieder auf die tyrrenische Seite von Kalabrien. Auf der Strecke begegnete uns der Tross des Giro Italia. In Pizzo besichtigten wir die Chiesa di Piedigrotta. Eine in Tuffstein gehauene Kirche, in der alle Figuren direkt aus dem Fels gebildet worden sind. Nach 168 Km erreichen wir Tropea. Da der Stellplatz auf dem Parkplatz der Kirche Santa Maria dell‘ Isola für Womo’s gesperrt war, suchten wir den nächsten Campingplatz auf. Der Aufstieg und ein abendlicher Spaziergang in der Altstadt ermöglichte uns, die Kirche aus vielen Perspektiven zu fotografieren.

10./11. Mai 2005
Nachdem wir beschlossen haben, Kalabrien nicht zur Gänze zu umrunden, war Palmi unser Wendepunkt. Kurz vorher, nach 78 Km, erreichten wir unseren Stellplatz in Pietrenere. Wir standen direkt am Meer und sahen die Vulkane Ätna und Stromboli, der eine schöne Rauchfahne zog, sowie Abends das Lichtermeer von Sizilien. Beim Morgenspaziergang habe ich einen Octopus mit 8,5 kg aus dem Meer gezogen. Es war ein hartes Stück Arbeit. Ein starker Strahl Tinte ergoss sich über unseren Stellplatz. Da wir nicht wussten, wie wir ihn zubereiten mussten, schenkten wir ihn den einheimischen Fischern.

12. Mai 2005
Wieder wechselten wir auf die ionische Seite und besuchten Gerace (schöner Stellplatz und gutes Wasser). Wir besuchten die herrliche Basilika und machten eineOrtsrunde. Das nächste Zwischenziel war Stilo. Dort besichtigten wir die kleine Cattolica aus dem 11. Jhdt., eine byzantinische Kreuzkuppelkirche. Den Stellplatz erreichten wir nach 182 Km bei der Kirche Santa Maria delle Rocella.

13. Mai 2005
Das Ziel war das Capo Rizzuto, das wir nach 70 Km erreichten. Zunächst statteten wir aber dem berühmten Kastell von Le Castella einen Besuch ab. Weiter ging es zum Stellplatz, am Fuße des Sarazenenturmes. Abends, beim üblichen Glas Wein, hat mich dann Elfi zum „Monsignore Castello“ ernannt.

14. Mai 2005
Entlang des ionischen Meeres fuhren wir weiter in Richtung Norden bis zum Lido San Angelo. Wir verbrachten dort den Nachmittag direkt am Meer. Abends fuhren wir nach Rossano. Der Stellplatz war gleichzeitig die Wasserstelle, die auch während der ganzen Nacht frequentiert wurde. Wir waren 124 Km gefahren.

15./16./17. Mai 2005
Ein Glockenspiel weckte uns, es war der Pfingstsonntag. Da der Wunsch bestand, auf der Rückreise den Gargano mitzunehmen, stand uns eine längere Etappe bevor. Über Taranto, Bari, Barletta ging es 405 Km bis Vieste, zum Campingplatz Piccolo Paradiso. Dort verbrachten wir drei Tage mit Stadtbesichtigungen und Badefreuden.

18. Mai 2005
In Peschici machten wir kurzen Halt. Bei der Weiterfahrt sahen wir westlich davon einen wunderschönen Stellplatz direkt am Meer. Leider fehlte uns die Zeit, noch einen Stopp einzulegen. So ging es weiter bis nach Recanati. Wir waren 378 Km gefahren. Erst nach langer Suche gelang es uns, ein geöffnetes Restaurant zu finden.

19. Mai 2005
Weiter ging es Richtung Norden. Wir legten in San Marino einen kurzen Stopp ein und fuhren dann weiter bis Rubiera, zu unserem ersten Stellplatz, den wir nach 360 Km erreichten.

20. Mai 2005
Bei wolkenlosem Himmel traten wir die Heimreise an. Am Fuße der Ruine in Salurn wurde Mittagsrast gehalten. Am Brenner kauften wir noch eine Brennerjause ein. Nach 404 Km kamen wir gesund und vollzählig in Tirol an. Die Gesamtstrecke betrug 4220 Km, wir blieben von Unfällen verschont. Es war nicht nur vom Wetter her eine schöne Reise, auch die Kameradschaft hielt bis zum Schluss.

Pepi Blaas

Diesen Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Email